School of Rock

Konzertkritik: Tenacious D
Bildquelle: 
Handyfoto, © Tanja Lipak

1989 trafen sich Kyle Gass und Jack Black am Edinburgh Festival Fringe. Die beiden anstrebenden Schauspieler aus Los Angeles beschlossen, gemeinsam eine komödiantische Rockband zu gründen. Den finalen Bandnamen konnte das Publikum an einem ihrer Gigs wählen, und schwupp war Tenacious D entstanden.

 

Die jungen Komödianten von damals sind mittlerweile ergraut, aber den Schalk haben sie behalten. In der ausverkauften The Hall in Zürich rockten sie vor einem begeisterten Publikum. Die Demografie der Zuhörenden war schwer zu beschreiben, denn sie zeigte sehr divers, von 20- bis 60-Jährigen, von Metalheads zu Popmusik-Konsumenten, alles war vertreten.

 

Fotos: Privat / ©Tanja Lipak

 

In bester Tenacious D Manier sorgten die beiden Musiker für durchwegs gute Laune. So lässt sich die Show als Cabaret mit Hardrock Musik beschreiben. Immer wieder rief Jack Back Cremitglieder auf die Bühne, von Roadie bis zum Pyrotechniker, alle hatten ihre 5 Minuten Ruhm während der Show. Präsentiert wurden vor allem die bekannten Evergreens des Duos wie beispielsweise «Kickapoo», «Rose of the Fenix», «Wonderboy», «Tribute»  oder «The Metal». Letzterer erschien in Form eines Crosplayers auf der Bühne. Auch Satan durfte nicht fehlen, auch wenn dem Luftballon gegen Ende der Show wortwörtlich die Luft ausging.

 

Das lautstark mitsingende Publikum genoss jede Minute. Als links von der Bühne ein paar Fans zum Pogo aufforderten und einfach mal loslegten, wurden sie schnell von Fans ausgebremst, die doch hier die Sache «geniessen wollen» und zudem sei «Pogo hier fehl am Platz», wie ein Zuschauer mitteilte. Stimmt, den die beiden Frontmänner besitzen zwar eine talentierte Band mit Bass und Elektro-Gitarristen, nutzten aber selber primär ihre akkustischen Holzgitarren.

 

Nach einem heftigen Beifall kehrten die Musiker zurück auf die Bühne, um mit Liedern wie «Master Exploder», «Spicy Meatball» und «FHG» das Finale einzuläuten, inklusive beeindruckender Pyrotechnik. 

 

Ja, sie kamen, sie sangen und sie besiegten Satan einmal mehr. Dies aber dermassen sympathisch und leidenschaftlich, dass die meisten Besucher schon sehnsüchtig auf den nächsten Besuch von Tenacious D in der Schweiz hoffen.

 

Tanja Lipak / Fr, 16. Jun 2023