Fink legte seinen Zauber über die Limmatstadt

Kritik: Fink @ Kaufleuten, Zürich
Fink
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www.finkworld.co.uk

Kann Musik das Publikum verstrahlen? Seit dem Konzert von Fink vergangenen Freitagabend wissen wir: «Ja, das ist möglich.» Geradezu rasant machte sich eine scheinbar allumfassende Glückseligkeit im Publikum breit, als der Brite mit seiner 4-köpfigen Band die Bühne betrat und «Pilgrim» anstimmte.

 

Das Gefühl einer Wolldecke

 

Auch wenn keinesfalls all seine Texte von besagter Glückseligkeit handeln, so haben seine Songs doch immerzu eine geradezu wohltuend beruhigende Wirkung. Wer seine Musik zu jenem Zeitpunkt bereits kannte, den dürfte es daher auch nicht weiter verwundert haben, dass das Konzert schon lange im Voraus restlos ausverkauft war.

 

Sein musikalischer Stil ist einzigartig und das Spiel mit Laut und Leise bei ihm genauso ein Muss, wie seine oft ausschweifend langen Intros und instrumentalen Intermezzos, in deren Genuss auch die Konzertbesucher im Zürcher Kaufleuten kamen. Finks Musik gleicht einer kuscheligen Wolldecke, in der man, erst einmal darin eingewickelt, ein wohlig herzerwärmendes Gefühl verspürt und auch so schnell nicht mehr davon ablassen möchte.

 

Eindringlichkeit und Nachwehen

 

Fink gehört zu jenen Künstlern, deren musikalische Intensität bei Live-Auftritten um ein Vielfaches gesteigert wird. Geradezu ausufernd war daher auch die Begeisterung und der Applaus bei Songs wie «Hard Believer», «Looking Too Closely» und «Shakespeare». Wobei letzterer eine extrem starke, melodiöse Eindringlichkeit besitzt.

 

Nach eineinhalb Stunden ging der musikalische Zauber, den Fink während seines Auftritts über das Publikum gelegt hatte, zwar zu Ende, doch die Nachwehen waren noch weit darüberhinaus zu spüren.

Dominique Rais / Sa, 08. Nov 2014