Isle Of Dreams: die konservative Street Parade?

Isle Of Dreams @ St.Jakobsareal, Basel
Isle Of Dreams
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Isle Of Dreams Facebook

Vergangenes Wochenende wurde das Basler St. Jakobsareal zum Mekka für rund 30’000 Techno-Freaks und Electronic-Musikbegeisterte. Dabei gab sich während drei Tagen am «Isle Of Dreams»-Festival das Who-is-who der DJ-Szene die Klinke in die Hand. Wegen der besseren Infrastruktur fand das Festival erstmals in Basel und nicht wie ursprünglich geplant im solothurnischen Gunzgen statt. Aus meteorologischer Sicht dürfte man diese Entscheidung als absoluten Glückstreffer abbuchen, denn statt Sonne dominierte vielmehr der Regen.

 

Tropische Zustände gab es am Isle Of Dreams trotz oder gerade wegen des Regens. Dicht an dicht gedrängt wurde auf der Main Stage in der St. Jakobshalle getanzt während weltbekannte DJs wie Avicii, David Guetta und Calvin Harris die Plattenteller zum Glühen brachten. Optisch untermalt wurden die Show-Acts mit fulminanten Laser-Shows, meterhohen Feuerfontänen und jeder Menge Kunstnebel.

 

Klischee oder Tatsache?

 

Keine Elektro-Partys ohne Drogen. Ob Klischee oder Tatsache sei mal dahingestellt. Ob Kiffer oder LSDler, Säufer oder schlicht moderater Trinker, das Isle Of Dreams verlief grösstenteils friedlich, wenn man von gewissen Ausrutschern absieht. Denn Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.

 

Drei Tage lang wurde der elektronischen Musik gehuldigt und getanzt, als gäbe es keine Morgen mehr. Nebst denn drei Headliner-Acts Avicii, David Guetta und Calvin Harris, mit denen die Veranstalter auf kommerziellen Dance-House setzten, fanden auch Künstler wie Above & Beyond, Alesso, Afrojack, Nervo, R3hab und Gareth Emery grossen Anklang beim Publikum.

 

Eat Sleep Rave Repeat

 

Nebst Calvin Harris’ «Eat Sleep Rave Repeat» gehörten auch Aviciis «Hey Brother” und unterschiedlichste Remixe von Lana Del Reys «Summertime Sadness» zu den Dauerbrennern mit denen dem Publikum eingeheizt wurde. Drei Tage Raven hatte bei den Festivalbesuchern so seine Spuren hinterlassen, nur noch der ganz harte Kern tanzte mit Gareth Emery Richung Montagmorgen, während viele bereits in der Chillout-Area mit Wasser statt Bier versuchten, sich zu regenerieren.

 

Im Gegensatz zum vergangenen Street-Parade-Wochenende war die Wahl des Outfits der «Isle Of Dreams»-Gänger eher konservativ. Bis auf ein paar aufgeblasene Schwänze, Eisbärverkleidungen und Ravern im «Daft Punk»-Style wurde die Optik vielmehr der Imagination überlassen. So war das Isle Of Dreams verträumt anders als man es vielleicht erwartet hätte.

Dominique Rais / Mo, 11. Aug 2014