«Ein Film über McDonalds? Ah der ist doch sicher gesponsert!», kommt vielleicht so manch einer zum Schluss. Falsch gedacht. «The Founder» beschäftigt sich mit der bitterbösen Erfolgsstory von McDonalds, die aus Ideenklau, Verrat und Unbarmherzigkeit besteht. Personifiziert werden diese schlechten Eigenschaften von Hauptfigur Ray Kroc (Michael Keaton «Birdman»). Der erfolgslose Warenverkäufer reisst in den 50er Jahre quer durch Nordamerika. Von Imbissbude zu Imbissbude, um Küchen-Utensilien zu verticken. Als eines Tages gar gleich mehrere Modelle bestellt werden, zögert Kroc nicht lange und will sich selbst einen Eindruck machen von diesem sonderbaren Fast Food Restaurant in Kalifornien namens McDonalds.

Ray Kroc sonnt sich im Erfolg. (© Ascot Elite Entertainment Group. All Rights Reserved.)

Filme über erfolgreiche Unternehmen sind seltener als gedacht. Gute Filme über erfolgreiche Unternehmen sind eine Rarheit. Und gute, unterhaltsame und dazu lehrreiche Filme über Unternehmen ein ungewohnter Jackpot. Und diesen Jackpot sollte sich jeder Cineast diesen Frühling im Kino holen. Seltener wurde dermassen schön gepitched, seltener wurden anregender Prozesse optimiert und noch seltener wurde dermassen sympathisch Kapitalismuskritik geübt. Michael Keaton blüht in der Rolle des Scheusals Kroc auf. Nick Offermann und John Carroll Lynch nimmt man die Verkörperung der McDonalds-Brüder mit links ab. Wie man den Filmburger auch drehen will, er ist von allen Seiten her schön gebraten und innendrin erfreulich herzhaft. Ein Film der Hunger nach mehr Start-Up-, Expansions- und Branding-Geschichten auslöst. Ein Film, der Unternehmertum weckt!

Dieser Film weckt den Steve Jobs, Peter Drucker oder Henry Ford in dir! Nicht nur BWL-Studenten läuft da das Wasser im Mund zusammen.

• The Founder (USA 2016)
• Regie: John Lee Hancock 
• Darsteller: John Carroll Lynch, B.J. Novak, Laura Dern, Nick Offerman, Michael Keaton, Patrick Wilson 
• Laufzeit: ca. 115 Minuten
• Kinostart: 20. April 2017