Wie ein Hund das Leben eines Dorfes verändert

DVD-Kritik: Red Dog
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Im Verleih von Ascot Elite

Inspiriert von einer australischen Legende und basierend auf einem Roman von Louis de Bernières hat der in Europa wenig bekannte Regisseur Kriv Stenders einen Film geschaffen, der in Australien die Spitze der Kinocharts erreichte. 

 

Die Geschichte von «Red Dog» spielt Ende der 70er-Jahre in Dampier, einem kleinen australischen Arbeiterdorf an der nordwestlichen Küste des Bundesstaates Western Australia. Auf einmal taucht ein eigensinniger Hund auf, der mit seiner liebevollen Art schnell zum sensiblen Freund jedes einfachen Arbeiters aus aller Welt wird. Auf eine etwas gekünstelte Art machen die Arbeiter ihre Erfahrungen mit dem Hund. Das Tier erfährt merkwürdige Geheimnisse, wird Zuhörer von sich immer wiederholenden Geschichten, Lebensretter und bringt sogar Paare zusammen. Sein «wahres“ Herrchen findet der reiselustige Hund aber im anfänglich abweisenden Busfahrer John Grant (Josh Lucas, «J. Edgar»). Der wiederum findet Gefallen an der neu zugezogenen Sekretärin Nancy (Rachael Taylor, «Transformers»). Sie versteht es mit dem Hund umzugehen und der beeindruckte John kann nicht anders, als um ein Date zu bitten.

 

Die Legende lebt noch immer

 

Nach einem ausgelassenen Fest der Arbeiter wird der Busfahrer zum Opfer eines Verkehrsunfalls. Und der warmherzige Red Dog bewegt sich drei Wochen nicht von Johns Haus weg, bis er sich entschlossen auf die Suche nach seinem Herrchen begibt. Alleine wandert der Hund durch die farblich zu seinem Fell passenden Wüsten Australiens und kommt mit seiner kecken und schlauen Art über die See bis nach Japan. Erst nach Jahren kehrt der bereits zum Dorf gehörende Rumtreiber zurück zu Nancy. Nach seinem Ableben lebt er im kleinen Dampier als Legende weiter. Eine Bronzestatue erinnert bis heute an Red Dog.

 

Der Film hat eine Rahmenhandlung, die anfänglich für Verwirrung sorgt. Es wird aber schnell klar, dass einem fremden Pub-Besucher die wegen dem altersschwachen Red Dog emotional bedrückte Stimmung erklärt wird. Das durch Red Dog geprägte Leben in Dampier wird so nach und nach erzählt. Die schönen Landschaftsbilder des Outbacks sowie die romantisch stimmige Musik unterstreichen die berührende Atmosphäre des Films. Und Vanno (Arthur Angel) ein Italiener, der seine Heimat vermisst, lockert die teilweise traurige Stimmung mit seinem charmanten und lustigen Wesen auf und sorgt für Lacher.

 

Grafische Elemente wirken als Stimmungskiller 

 

Kriv Stenders lässt die lange Reise von Red Dog mit einer Karte dokumentieren, was die neu interpretierte Legende real erscheinen lässt und dem Zuschauer etwas Nähe gibt. Zur Unterstützung der emotionalen Momente in Red Dogs Leben werden die an ihn erinnernden Momente in Form von Bildern einer Handkamera eingeblendet. So erhält der Film eine Note von Retro. Die grafischen Elemente am Anfang sind aber nicht wirklich passend und unterbrechen die Stimmung im Film.

 

Red Dog wird von einem sehr talentierten roten Kelpie namens Koko gespielt, der es beherrscht, die Stimmungen ausdrucksvoll wiederzugeben, ohne dabei unwirklich zu wirken. Und trotz seiner nicht ganz typischen Art bleibt er ein Hund. Er wird nie vermenschlicht und kommt nicht in die Rolle eines sprechenden Hundes. «Red Dog» ist ein lustiger und liebenswerter Film für die ganze Familie, der auf wahren Begebenheiten basiert.

 

  • Red Dog (2011)
  • Regie: Kriv Stenderes
  • Darsteller: Josh Lucas, Rachael Taylor, Rohan Nicol, Keisha Castle-Huges
  • Laufzeit: 89 Minuten
  • DVD-Start: Im Handel erhältlich
Corina Kolb / Sa, 16. Mär 2013