Trivia zu «Inside Out - Alles steht Kopf»

Trivia zu «Inside Out: Alles steht Kopf»
Bildquelle: 
© Disney Films / Pixar

Die Idee ist auf den ersten Blick etwas unkonventionell, aber sie funktioniert hervorragend. Was passiert im Gehirn eines 11-Jährigen Mädchens, das von präpubertären Emotionen und vom bisherigen Leben geprägt ist? Es gilt das Gleichgewicht der Gefühle zu halten. Dafür sind die Emotionen in Form von farbigen Figuren skizziert. Es sind Freude, die so etwas wie die Chefin der Truppe ist, die mit Wut, Ekel, Angst und Kummer zusammenarbeitet. Wobei sie leicht herrisch ist und unbedingt die Kontrolle, sprich die Gute Laune im Organismus von Riley, wie das Mädchen heisst, behalten will. Das geht so lange gut, bis Kummer sich an die Kern-Erinnerungen macht. Es droht das Gemüt von Riley in eine Depression zu verfallen. Unsere Kritik dazu gibt es hier

 

«Inside Out - Alles steht Kopf» ist der neueste Film aus der Pixar-Filmschmiede und hat im Kino bisher (Stand: Ende Januar 2016) 856 Millionen Dollar eingespielt. Das kann sich sehen lassen und - hier spielt das Box Office allerdings keine Rolle - gipfelt in einer Oscar-Nominierung für «Bester Animationsfilm». Viel Konkurrenz gibt es dort nicht. Aber mal schauen, was am 28. Februar passiert, wenn die Oscars vergeben werden. «Inside Out - Alles steht Kopf» ist ab sofot im Handel erhältlich. Aus diesem Grund haben wir ein paar interessante Fakten zum Film gesammelt.

 

 

Zu Beginn ein kleines, aber für das Verständnis von Pixar-Filmen wichtiges Detail, das Kreativ-Chef und Produzent von «Inside Out», John Lasseter, im Oktober 2015 den Kollegen von stern.de erzählt hat. Lasseter erklärte nämlich, dass er nie einen Film drehen würde, der nicht für Kinder geeignet ist. Dabei betont er aber, dass er gleichzeitig durchaus Erwachsene ansprechen will. Pixar gelingt das Kunststück bisher einzigartig. (Quelle: Stern.de)

 

 

Regisseur und Autor Pete Docter erzählte in einem interview mit dem Spiegel, dass bei «Inside Out» stark mit Storyboards gearbeitet und jede Szene gezeichnet wurde, bevor es an die Animation ging. Handarbeit ist also noch immer ein Teil der Entwicklung. (Quelle: Spiegel.de)

  

 

Im gleichen Interview enthüllt Docter, dass er die Idee zur Geschichte hatte, als ihm Veränderungen an seiner 11-jährigen Tochter aufgefallen seien. Beim Reflektieren hätte er gemerkt, dass er im gleichen Alter ähnliche Gefühlsveränderungen erlebt hätte. So kam die Idee, zu den Figuren, die für die Gefühle im Kopf des Mädchens zuständig sind. 

 

Einige der «Memory Balls», der Kernerinnerungen, in Rileys Kopf zeigen Szenen aus früheren Pixar-Filmen, etwa die Hochzeit von Ellie und Carl aus «Oben». (Quelle: Imdb)

 

 

Bei Animationsfilmen ist es oft so, dass die Kreativ-Truppe sich an der Realität orientiert. Das war bei «Inside Out» nicht so einfach, schliesslich kann man nicht einfach so in einen Kopf schauen. Es stand also die Frage im Raum: «Wie verkörpert man Emotionen?» Produzent Jonas Rivera gibt in einem Interview mit epd-film.de kleine Einblicke: «Wir griffen eher auf Sprache zurück, etwa auf den Satz «i feel so blue» - «blue» also Sinne von traurig.» Darum ist die Figur von Kummer im Film blau. (Quelle: epd-films.de)

 

 

Für die Sequenzen im Kindesalter von Riley wurden für ihre Stimme alte Aufnahmen von Mary Gibbs wiederverwendet. Diese sind bei den Arbeiten zu «Die Monster AG» von der Rolle der kleinen Boo übrig geblieben. (Quelle: IMDB)

 

 

Der Film ist voller Querreferenzen an frühere Pixar-Filme. So sind etwa Autos aus «Cars 2» zu sehen oder der Ball aus dem Kurzfilm «Die kleine Lampe». 

 

Wem die Pizzeria, in der Riley und ihre Mutter bei der Ankunft in San Francisco eine Pizza essen wollen, schräg vorkommt, weil sie nur einen Belag anbietet, der sollte Pixar mal besuchen. Denn die Pizzeria hat ein reales Vorbild. Nämlich eine Bäckerei, die täglich nur eine Pizza mit einem anderen Belag anbietet. Einer davon ist eben Broccoli. (Quelle: IMDB)

 

 

Laut verschiedenen Quellen entstand die Idee bereits 2009, wurde aber drei Jahre lang geschrieben und entwickelt. Danach dauerte es nochmals zwei Jahre, um den Film zu produzieren. 

 

Die Abläufe in Riley Kopf sollen möglichst wissenschaftlich sein. Dafür wurden Wissenschaftler zur Beratung hinzugezogen. Als Beispiel geht man davon aus, dass Kurzeiterinnerungen tatsächlich beim Schlafen in Langzeiterinnerungen gewandelt werden, so wie es im Film gezeigt wird. (Quelle: IMDB)

 

 

Anders als ihre Kollegen hat die Figur von Freude im Film keinen Schatten. Damit sollte ihre fröhliche Persönlichkeit zusätzlich unterstrichen werden. (Quelle: IMDB)

 

 

«Inside Out» ist der dritte Pixar-Spielfilm, bei dem Pete Docter Regie geführt hat. Die anderen sind «Die Monster AG» und «Oben». Als Autor war er bisher an sechs Pixar-Filmen beteiligt und bereits ist mit «Toy Story 4» die siebte Zusammenarbeit bestätigt (Kurz-Filme nicht mitgezählt). 

 

Auf der Bäckstage zur Verfügung stehenden 3D-Version finden sich zusätzlich diverse Specials. Etwa der wunderbare Kurzfilm «Lava» oder ein exklusiver Kurzfilm, der «Rileys erstes Date?» heisst. Weiter sind ein Audiokommentar, zusätzliche Szenen oder ein Blick hinter die Kulissen enthalten. Für Fans von 3D lohnt sich der Griff zur dreidimensionalen Edition. Wie von Pixar gewohnt, ist das 3D nicht dominant im Vordergrund, sondern unterstreicht die Geschichte auf einer zusätzlichen Ebene. Aber so oder so ist «Inside Out - Alles steht Kopf» ein intelligenter Spass für die ganze Familie. 

 

 

  • Inside Out - Alles steht Kopf (USA 2015)
  • Regie: Pete Docter, Ronnie Del Carmen
  • Laufzeit: ca. 95 Minuten
  • Verkaufsstart: 28. Januar 2016 (DVD / Blu-Ray / 3D-Blu-Ray)

 

Patrick Holenstein / Do, 28. Jan 2016