Trivia zu «Findet Dorie»
«Findet Nemo» ist heute längst ein Kultfilm. Das liegt nicht nur an der universell verständlichen Geschichte um Liebe, Familie und Zusammenhalt, sondern wohl auch am Humor und an den Dialogen. Ein weiterer Grund ist, dass man mit Nemo einen Helden geschaffen hat, der mit einer etwas verkümmerten Flosse, beeinträchtigt ist. Damit hat Pixar klar gemacht, dass ihre Filme nicht nur für kleine Zuschauer gedacht sind, sondern lebensnahe Themen familientauglich angegangen werden können.
Jetzt kehren Dorie, Nemo und Marlin zurück und im Gepäck haben sie neue Figuren von Seelöwen (in der deutschen Version mit bayrischem Dialekt) über diverse andere Meeresbewohner bis zum Oktopus Hank. Die Geschichte beginnt mit Flashbacks von Dorie, die ihre Vergangenheit beleuchten. Die vergessliche Fischdame erinnert sich plötzlich an Bruchstücke aus ihrer Kindheit und beginnt die Suche nach Vater und Mutter. Mit dabei: Nemo und sein Vater Marlin sowie alte Bekannte - Stichwort: «Dude». Wir haben den Film bereits im Kino gsehen. Die Kritik gibt es hier.
Zum DVD-Start von «Findet Dorie» haben wir uns etwas mit den Hintergründen beschäftigt:
Beim Schauen von «Findet Dorie» fällt eine Szene auf. Dorie und Oktopus Hank landen im Streichelbecken und alle Fische haben panische Angst vor den Händen der Kinder. Was im Film witzig wirkt, ist auch als Kritik zu verstehen. Solche Streichelbecken gibt es in verschiedenen Wasserparks und wer überlegt sich, ob die Fische wirklich gestreichelt werden wollen? Bei der Recherche wurde dann deutlich, wieso das so ist. Die Macher haben das Setting des Films geändert, nachdem sie den kontroversen Dok-Film «Blackfish» über Seaworld gesehen haben. Ursprünglich sollte «Findet Dorie» in einem Meerespark stattfinden, aber die Handlung wurde bewusst in ein meeresbiologisches Institut verlegt. (Diverse Quellen)
Die deutsche Entertainerin Anke Engelke spricht wie schon bei «Findet Nemo» Dorie. In einem Interview mit Bluewin gibt sie Einblicke in die Arbeit als Synchronsprecherin. Dabei erklärt sie, dass sie gerne alleine im Studio steht. Ein Hauptgrund ist, dass die Gefahr besteht, dass man mit Kollegen herumalbert und die Aufnahme dann kaputt ist. Damit meint sie nicht zuletzt Christian Tramitz, der Marlin seine Stimme leiht. Die beiden kennen sich gut und hatten damals bei «Findet Nemo» einen gemeinsamen Tag im Studio. So braucht es wenig, vielleicht nur, dass jemand falsch atmet, und schon muss der Take neu gemacht werden. Man würde ja denken, dass es wichtig ist, dass die Sprecher auf einander eingehen, um die Emotionen zu transportieren. Engelke relativiert allerdings und meint, dass man ja eh nur nach vorne auf die Leinwand schauen würde. (Quelle: Bluewin)
Der Oktopus Hank ist eigentlich ein Septopus, weil ihm ein Fangarm fehlt. Das hat aber einen ganz banalen Grund. Acht Arme zu animieren, stellte die Macher vor eine grosse Herausforderung. So hatte Hank in der Skizzenphase noch acht Arme, aber es war bei der Animation einfach kein Platz. (Quelle: goldenekamera.de) Damit ist Pixar nicht alleine, ein ähnliches Problem hatte auch Special-Effects-Genie und Stop-Motion-Legende Ray Harryhausen, so war es bei «It Came From Beneath The Sea» (1955) auch nur möglich, einen Oktopus mit sechs Armen zum Leben zu erwecken. (Quelle: imdb)
Ellen DeGeneres hat in ihrer Talkshow immer wieder eine Fortsetzung herbei geredet. Immer, wenn ein Pixar-Film eine Fortsetzung bekommen hat, beispielsweise «Toy Story», hat sie vergnügt gestichelt und ironisch darauf hingewiesen, dass ja wieder einmal alle Zeit gehabt hätten. Daraus wurde ein Running Gag. Gedauert hat es trotzdem 13 Jahre, bis die US-Talkerin wieder die Stimme von Dorie sein konnte. (Diverse Quellen)
Regisseur Andrew Stanton hat in einem Interview mit quotenmeter.de über die Gründe für die Fortsetzung gesprochen. Er wurde 2011 für die 3D-Veröffentlichung von «Findet Nemo» gebeten, den Film zu schauen und freizugeben. Somit waren seit dem Kinostart ein paar Jahre vergangen und Stanton hatte mit dem zeitlichen Abstand einen neuen Blickwinkel. Plötzlich fiel ihm auf, dass die Geschichte von Dorie noch nahezu offen ist. Er bemerkte, dass Dorie mit ihrem Gedächtnisverlust einen Makel hat, wie ihn eine Figur braucht, um einen ganzen Film zu tragen. Somit war für ihn klar, dass er eine weitere Episode planen würde. Wichtig war Andrew Stanton aber, dass es ein eigenes Kapitel sein musste. Die beiden Filme sollten so verknüpft sein, dass man sie ohne den jeweils anderen zu kennen verstehen kann. (Quelle: Quotenmeter.de)
Der Film hat an den Kinokassen weltweit über 1 Milliarde Dollar eingespielt (1.027 Mia, Stand 29. Januar 2017). Damit ist es zusammen mit «Zoomania» der zweite Animationsfilm aus dem Hause Disney, der im Jahr 2016 die magische Grenze übertreten konnte. Rechnet man «The First Avenger: Civil War» und «Rogue One: A Star Wars Story» mit, da sie ebenfalls zum Disneykonzern gehören, konnten vier Filme aus einem Kalenderjahr über eine Milliarde einspielen. Das hat noch kein Studio erreichen können.
Der Schauspieler Idris Elba (TV-Serie «Luther») spricht im Film eine Rolle. Klar, Idris Elba ist ein toller Schauspieler, aber eine Erwähnung ist das alleine nicht wert. Aber für ihn ist es die dritte Sprechrolle in einem Animationsfilm von Disney im Jahr 2016. Die anderen sind «Zoomania» und «The Jungle Book». In allen Filmen spricht Elba Tiere.
«Findet Dorie» ist der 17. abendfüllende Animationsfilm von Pixar. Ausserdem ist es der dritte Film mit einer weiblichen Hauptrolle. Die weiteren sind «Merida» und «Inside Out».
Auf dem Nummernschild des Lasters am Schluss Films (mehr wird nicht verraten) steht CALA113. Die Kombination A113 erscheint in allen Pixar-Filme als Referenz auf den Cal Arts Room in den Pixar Studios, in dem alle Animatoren vorbeischauen. (Quelle: imdb)
Im Netz ist zudem ein Video aufgetaucht, das belegt, dass und wie sämtliche Pixar-Filme verbunden sind. Easter Eggs nennt man das und - ehrlich - man muss genau hinsehen. Die Kollegen vom deutschsprachigen Rolling Stone haben sich mit dem Video beschäftigt. (Quelle: rollingstone.de)
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- Findet Dorie (USA 2016)
- Regie: Andrew Stanton
- Deutsche Stimmen: Anke Engelke, Christian Tramitz, Franziska van Almsick
- Laufzeit: ca. 97 Minuten
- Im Handel: ab 2. Februar 2017