Zürich-Premiere für Jungle ein voller Erfolg

Kritik: Jungle @ Komplex Klub, Zürich
Jungle
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Jungle Facebook

Noch vor einigen Monaten gänzlich unbekannt, sorgten Jungle bei ihrer ersten Schweizer Headliner-Show für ein ausverkauftes Haus im Zürcher Komplex Klub. Stimmen sind wie ein Fingerabdruck - einmalig. Doch mit dem Unterschied: Hört man eine Stimme, entwickelt man früher oder später eine mehr oder weniger genaue Vorstellung davon, wie die Person hinter der Stimme auszusehen hat.

 

Wie sehr man sich bei seiner Einschätzung vertun kann, bewiesen die beiden Masterminds von Jungle, Josh Lloyd-Watson und Tom McFarland, in der Limmatstadt. Lange war nicht klar, wer hinter den Initialen J & T steckt. Denn die beiden Jungs, die sich seit Kindheitstagen kennen, machten ein regelrechtes Geheimnis daraus. Und selbst heute existiert nur eine rare Anzahl an offiziellen Bildern auf denen sie zu sehen sind. Zwei weisse Londoner Jungs mit einer Stimme, so schwarz wie die Bronx.

 

Intermezzo statt Konzert

 

Mit ihrem 50-minütigen Auftritt kam das Ganze eher einem Intermezzo als einem Konzert gleich. In Anbetracht dessen, dass die Band jedoch erst ein Album veröffentlich hat, lässt sich die Kürze des Konzerts wiederum relativieren. Jungle sorgten für ein Intermezzo, das es in sich hatte.

 

Ihr Musikstil, eine Mischung aus Electro-Funk, Modern Soul und R&B, ist zwar durchaus eigenwillig, aber trotzdem eingängig. Wo bei anderen Künstlern krampfhaft auf die Texte geachtet wird, scheinen bei Jungle diese gar nicht mal so sehr im Vordergrund zu stehen. Es ist vielmehr die Mischung, die es macht, und genau die sorgte auch im Komplex Klub für Begeisterung. Kurz um: die Stimmung hätte nicht besser sein können und Jungle dürfen ihre erste Schweizer Headliner-Show durchaus als vollen Erfolg verbuchen.

Dominique Rais / Do, 20. Nov 2014