The Script: Applaus war gestern, Kreischen ist heute.

Konzertkritik: The Script im Volkshaus
Bildquelle: 
www.thescriptmusic.com

Es war eine irische Nacht. Denn auch die Supportband The Original Rudeboys, die mit akustischem Hip Hop für ordentlich Stimmung sorgte und von Anfang an Bewegung ins Volkshaus brachte, stammt aus Irland. Eingängige Rap Vocals gepaart mit rhythmischen Drumbeats, Gitarrenriffs und Ukulele-Klängen.
 
Die anderen Iren, The Script, das sind Frontman Daniel O’Donoghue (Gesang, Keyboard, Gitarre), Gitarrist Mark Sheehan und Drummer Glen Power. Ihr Rezept: eingängige Melodien und aussagekräftige Lyriks mit einer Prise irischem Charme und einer grosszügigen Portion Natürlichkeit. Ihr zentrales Thema dabei ist wie so oft die Liebe mit all ihren Höhen und Tiefen. 

 

Applaus war gestern, Kreischen ist heute.


Das wusste auch das Zürcher Publikum. Mit Begeisterungsschreien und Kreischattakten wurde die Band empfangen, als O’Donoghue mit «Good Ol’ Days» denn Startschuss für einen ausgelassenen Konzertabend gab. Nach dem Motto: Applaus war gestern, Kreischen ist heute. Spätestens beim zweiten Song «We Cry» sang ausnahmslos das ganze Volkshaus und übernahm kurzerhand die Songpassage «Together We Cry…». Und das war erst der Anfang. Bei «Breakeven» schnellten, wie auf Kommando hunderte Natels und Fotoapparate in die Höhe, wobei der Refrain erneut vom Publikum voller Enthusiasmus gänzlich im Alleingang gesungen wurde.
 
The Script sind ein Garant für gute Stimmung mit einem Hauch Herzschmerz. So kündigte Sänger Daniel O’Donoghue Songs wie «If You Could See Me Now» mit den Worten, «Es ist ein Lied für alle, die jemanden verloren haben, der euch nahestand» an. Wie es sich für eingefleischte Iren gehört, durfte natürlich auch das Bier nicht fehlen. So holten The Script mitten im Gig ihren Tourmanager Ian «Quinner» Quinn auf die Bühne, um gemeinsam anzustossen und ihm zum Geburtstag zu gratulieren.

 

Live-Übertragung

 

«Kennt ihr das Problem? Zuviel Bier getrunken und die Ex angerufen…? Das ist das Lied für eure Ex. Also ruft jetzt an», empfiehlt der Fontman von The Script dem Publikum und nimmt das Natel eines Konzertgängers. Wer auch immer an der anderen Seite der Leitung war, bekam eine exklusive Live-Übertragung von «If You Ever Come Back». Mit «For The First Time» verabschiedeten sich die Iren fürs Erste von der Bühne. Doch schnell war klar «Hall Of Fame“ durfte auf der Setlist nicht fehlen.
 
Unter stürmischen Jubelschreien kamen die drei Iren nochmals zurück und liessen die Stimmung im Volkshaus ein letztes Mal so richtig aufkochen, mit lautstarker Unterstützung des Publikums. Noch beim Verlassen des Konzerts hörte man einige Besucher begeistert die Liedzeilen «You Can Be A Champion…» singen. Ein wunderbar kurzweiliger Konzertabend, der gezeigt hat, dass nicht nur U2 Irland gebührend musikalisch repräsentieren kann. Es bleibt abzuwarten, ob man The Script auf einem der Schweizer Openairs im Sommer zu hören bekommt.


Dominique Rais / Do, 31. Jan 2013