Stress bringt das Volkshaus zu Tanzen

Konzertkritik: Stress im Volkshaus
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Stressmusic.com / © Sebatsien Agnetti

Das Publikum im nicht ganz ausverkauften Volkshaus wartet auf den Beginn des Konzerts. Pünktlich geht das Licht aus und ein gut gelaunter Mimiks betritt mit zwei Kollegen die Bühne. Die drei Künstler bringen das Publikum mit schnellen Raps und Beats in Stimmung. Eine halbe Stunde unterhalten si die Menge. Sichtlich ausser Atem wird noch ein Erinnerungsbild geschossen, bevor sie die Bühne für den Umbau freigeben. 

 

Der 37-Jährige Stress zählt zu den besten Live-Acts der Schweiz. Seine Shows sind schweisstreibend. Unterstützung erhält Stress (mit bürgerlichem Namen Andres Andrekson) jeweils von einer gut eingespielten Live-Band. Diese betritt die Bühne und das Spektakel nimmt seinen Lauf. Neben Stress stehen M.A.M und Karolyn wieder mit auf der Bühne. Zu dritt geben sie sofort Vollgas. Das Publikum wird zum Mitsingen, Mitklatschen und Partymachen animiert. Die Reaktionen sind anfangs noch etwas verhalten, mit jedem Song schwinden aber die Hemmungen. Stress erklärt, dass es Songs gebe, die er eine Zeit lang nicht mehr spielen konnte, weil er sie zu oft gespielt habe. «Libere» wird angetönt, das Publikum steigt sofort mit ein. Stress lässt singen und geniesst den Moment sichtlich. Nebst altbekannten Songs wie «Mais ou, C’est réel» oder «On a qu’une terre», dürfen natürlich auch aktuelle Hits wie «Love you when I’m high» oder «Horizon» nicht fehlen.

 

Sichtlich stolz verkündet Stress, dass Karolyn vor ein paar Tagen ihre erste eigene EP veröffentlicht hat, und überlässt ihr und ihren beiden Tänzerinnen die Bühne. 

Zwei Songs performt sie anschliessend, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Erst eine Ballade und danach ein Partysong. Das Publikum applaudiert begeistert. Weiter geht’s wieder in der gewohnten Besetzung mit M.A.M und Stress. Zusätzlich wird auch Mimiks nochmals dazu geholt. Aus den Lautsprechern ertönt die Stimme von Leduc (Lo&Leduc) und Futur lässt die Hände des Publikums in die Höhe schnellen. Stress will wissen, wer von den Ladies Lust hat, zu tanzen. Unzählige Hände schnellen augenblicklich in die Höhe, bevor er alle auf die Bühne einlädt. 

Nachdem er alle persönlich begrüsst hat, erklärt er die «Choreografie». Ein Schritt nach rechts, einer nach links. So schwer ist es nicht, und auch das Publikum bewegt sich im Takt zu «Toutes les memes». Nach ein paar weiteren Songs ist das Set leider schon zu Ende und die Bühne wird leer. Das Publikum schreit nach einer Zugabe, welche von den Musikern nur zu gern gegeben wird. 

 

Karolyn stimmt die ersten Zeilen von «Elle» an, und auch hier ist das Publikum sofort wieder am Mitsingen. «Ist es möglich, dass beim letzten Lied jeder hier im Raum mit uns springt und Party macht?» will der Stress zum Schluss wissen. Eifriges Nicken im Publikum bestätigt seine Frage. Nach wenigen Sekunden bricht der Drummer den Song wieder ab. Stress fragt bei ihm nach, was los sei, und dieser antwortet, dass das Publikum zu wenig Party macht. Stress kennt sein Publikum und animiert es nochmals, bevor die Band den Song nochmal neu beginnen. Dieses Mal ist die Stimmung so ausgelassen wie gewünscht und alle springen mit, als gäbe es kein Morgen. 

 

Ein energiegeladenes Konzert geht zu Ende. Im Publikum lauter zufriedene Gesichter, auch die Musiker verlassen die Bühne mit einem Lächeln. 

 

Kimberly Salzmann / Di, 14. Apr 2015