Noga Erez war wie von einem anderen Planeten

Konzertkritik: Noga Erez im Papiersaal
Bildquelle: 
Archiv: fotografiert am ZOA 2017

Text: Thomas Hügli

 

«Off the Radar» heisst Titelsong des gleichnamigen Studio-Albums von der 27-jährigen Noga Erez. Die engagierte Israelin aus Tel Aviv geht neue Wege und macht Musik, die von Ausserirdischen auf der Erde hätte etabliert sein können. Der mitreissende, authentische Mix von Rap und Electro-Pop findet Anklang bei den Kritikern. Auf ihrer diesjährigen Europatournee hat sie viele Spuren hinterlassen und aufmerksam auf sich und ihre Musik gemacht.

 

Noga Erez sagt, dass ihre Musik dadurch beeinflusst wird, was in Israel passiert, habe sich selbst aber nie als politische Künstlerin betrachtet. Trotzdem gibt es Leute die ihr raten, nicht über das zu sprechen, was in Israel passiert. «Ich habe keine Wahl», sagt Noga Erez. «Ich bin in Tel Aviv geboren und gross geworden. Je erwachsener ich wurde, desto bewusster wurde mir, was in der Welt geschieht und was auch im Besonderen in Israel passiert. Und das tauchte dann auch immer mehr in meinen Texten auf».

 

Electrodrums, Synthesizer und andere elektronische Gadgets sind die Werkzeuge, die Instrumente der Musiker. Noga Erez hat die passende Stimme, kräftig, lieblich und einprägend. Tanzbar sind die Stücke und spassig, manchmal still und dunkel, dann wieder süss, verspielt und positiv, abgelöst von Themen die sehr politisch und hart behandelt werden. Ein tiefsitzender, vibrierender Beat treibt Noga Erez dazu an im Versuch den Eskapismus und das Bewusstsein zu vereinen. Die Musik ist für sie ein Vehikel diesen Widerspruch aufzulösen. Und - sie hat damit Erfolg. 

 

Noga Erez versteht es mühelos, relevante Musik zu erschaffen. Besonders live ist Noga energetisch. 

 

Bäckstage Redaktion / Mo, 11. Dez 2017