Mitreissender Auftritt von Bastille in der Halle 622

Konzertkritik: Bastille in Zürich
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© Kellin Dalcher (Smartphone Foto)

Das englische Quartett Bastille wurde 2010 gegründet. Seitdem ist viel passiert. Mit der Veröffentlichung des Albums «Wild World», welches eine Woche nach der Veröffentlichung bereits Platz 1 in den UK-Charts erreichte, begann alles. Acht Jahre danach ist das Mixtape-Album «Other People’s Heartache (Pt.4) am Start. Im Rahmen der «Still Avoiding Tomorrow»-Tour, statteten sie auch der Halle 622 einen Besuch ab und begeisterten dabei das Publikum.

 

Der Bandname, der aus London stammenden Band, soll an den Sturm auf die Bastille, welcher am 14. Juli 1789 stattfand, erinnern. Dieser Sturm gilt als Symbol der Französischen Revolution und ist seither der Nationalfeiertag von Frankreich.

 

Vor dem Auftritt des Headliners betraten zwei Vorgruppen die Bühne. Den Beginn machte die dreiköpfige Band Akine. Die junge Sängerin überzeugte mit ihrer tiefen Stimme mit definitivem Wiedererkennungswert, was auch am eingängigen und irgendwie zeitlosen Elektrosound lag. Danach betrat Lewis Capaldi die Bühne. Dieser feierte seinen ersten Erfolg mit der Single «Bruises», welche in kurzer Zeit fast 28 Millionen Mal auf Spotify gespielt wurde. Nach einer Tour durch Nordamerika und Europa veröffentlichte er mehrere Singles. Darunter «Somebody You Loved», welche in den Jahren 2018 und 2019 sogar in den Top-Ten der UK-Single-Charts vertreten war. Bei seinem Auftritt in Zürich brachte der schottische Songwriter die Menge nicht nur mit seinen Anekdoten zum Schmunzeln, sondern überzeugte auch mit einer rauchig-tiefen Stimme und kraftvollem Indie-Popsongs. 

 

Nach den Aufritten von Akine und Capaldi war es endlich an der Zeit, dass Bastille die Bühne stürmten. Mittlerweile wurde ein weisses Leintuch vor der Bühne aufgehangen. Darauf wurde der Name der Tour projiziert. Dann war es endlich so weit, der Vorhang fiel und Bastille starteten mit «Quarter Past Midnight» ihr energiegeladenes Konzert. Die Truppe um Sänger Dan Smith ist längst für ihren treibenden Indie-Rock bekannt, der gerne mit Rhythmen, Dynamik und Melodie spielt. Neben Songs aus den vergangenen Alben «Bad Blood» und «Wild World» spielten sie auch Lieder aus dem aktuellen Mixtape «Others People’s Heartache, Pt. 4». Darunter waren auch die bekannten Lieder «Pompeii» oder «Things We Lost In The Fire». Im Hintergrund wurden in der Zwischenzeit immer wieder verschiedene Bilder an die Wand projiziert, welche zu den Liedern passten. Frontsänger Dan Smith performte sogar jeweils einen Song mit Akine und Capaldi. Mit Akine zum Beispiel sang er das Lied «World Gone Mad». Lewis Capaldi hatte die Chance, das Lied «Bad Blood» mit ihm zu singen. Dabei harmonierten die zwei Stimmen sehr gut miteinander. Smith überzeugte nicht nur mit seiner markanten Stimme, sondern schaffte es auch, die Zuschauer zu unterhalten. Die Zuschauer gaben ihr bestes und sangen bei jedem Lied lauthals mit.

 

Langsam näherte sich der Abend dem Ende zu. Bei der Zugabe entschieden sich die Engländer für das Lied «Happier», welches sie zusammen mit dem amerikanischen Musikproduzenten und DJ Marshmello veröffentlichten. Begleitet von einem tosenden Applaus verliessen Bastille die Bühne der Halle 622. 

 

Bastille wissen, wie man ein Publikum begeistern kann. Dies haben sie in der Halle 622 definitiv bewiesen. Aber auch Lewis Capaldi wird den Leuten in Erinnerung bleiben und war mein persönliches Highlight des Abends. Da ich eine solche Stimme einfach nicht erwartet habe.

Kellin Dalcher / Di, 26. Feb 2019