Frisches Blut in der RnB-Szene

Konzertkritik: Tinashe im Mascotte
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Promobild

Pulsierende Bässe und Schlagzeugbeats eröffnen das Konzert von Tinashe im Mascotte. Sie strahlt ihren Fans und den zahlreichen Smartphones, die auf sie gerichtet sind, entgegen, zeigt von Anfang an unglaubliche Bühnenpräsenz und interagiert mit dem Publikum, das nur wenige Zentimeter von ihr entfernt steht. Unterstützt wird ihre Performance tänzerisch abwechselnd von je zwei Mitgliedern ihrer Crew, die die Show erst so richtig in Schwung bringen. Die Choreographien sitzen perfekt und Tinashe wirkt bodenständig und professionell, man merkt ihr an, dass sie viel Erfahrung im Showbusiness mitbringt, was ihrer Vergangenheit als Model und Schauspielerin zuzuschreiben ist.

 

Wie ihr astrein durchproduziertes Debüt-Album «Aquarius», so ging auch ihre erste Live-Show in der Schweiz über die Bühne. Zwar schaffte sie die Gratwanderung nebst der einstudierten Performance ihren natürlichen Charme beizubehalten, doch zum Schluss wurde man das Gefühl nicht los, die konsequente Inszenierung des Auftritts habe am Konzert nur wenig Raum für Spontaneität gelassen. Dennoch überzeugte die 21-Jährige mit progressivem RnB und motivierte spätestens bei «All Hands on Deck» auch die verhaltenen Tänzer, sodass richtig Bewegung ins Publikum kam. Die Stimmung erreichte schliesslich ihren Höhepunkt als sie ihre Hits «Pretend (ft. A$AP Rocky)» und «2 On (ft. Schoolboy Q)» spielte.

 

 

Tinashe hat Potenzial und hinterliess ein zufriedenes Publikum. Beim nächsten Besuch aber bitte etwas weniger Playback und etwas mehr Authentizität.

 

Manuela Troxler / Do, 12. Mär 2015