Eine schmucke Kapelle.

Konzertkritik: Lilabungalow @ Amboss Rampe
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Pressebild

Text von Thomas Hügli

 

Patrick Föllmer, Dave Daniel und René Kolditz, drei sympathische Jungs aus Deutschland, sind die Golden Boys an diesem Abend in der Amboss Rampe in Zürich. Mit schelmischem Glanz und in goldenem Zwirn gekleidet überstrahlen sie die Bühne und begeistern mit einem Mixed Genre aus Electro Dance Floor Pop, eine kleine aber wilde Publikumsschar. Gemütlich, cremig und wohlklingend, 11 Songs, verpackt im neuen Album «Peace to Gold». Die Band präsentiert sie alle und könnte dabei entspannter nicht sein. Das Dekoset, mit rosa plüschigem Rahmen und verzierten Projektionsflächen, rundet das Gesamtkunstwerk ab. 

 

Lilabungalow sorgen für eine überraschende Party in gemütlicher, mega spaciger Atmosphäre. «Popmusik mit doppeltem Boden» wie vor der Plattentaufe zu lesen war, ist die treffende Definition von dem, was Lilabungalow an diesem Abend von sich hören lassen. Die Band wagt etwas Neues und schafft es Pop, Jazz, Country, Elektro, gar Glitch zu einem stimmigen Ganzen zu verpacken, welches eine Tanzfläche zum Beben bringt. Patrick ist der Kopf der Band und er nimmt auch kein Blatt vor den Mund. Seine Ansagen sind geprägt von Witz und Verstand. Er ist Ausdruck in Person. Seine Stimme ist eine weiche Engelssirene und seine Gestiken zeigen einen gefühlvollen, leidenschaftlichen, durch und durch musikalischen Menschen. Der grossgewachsene und vollschlanke Kruselkopf beherrscht sein Genre ohne Grenzen perfekt. Musik die aufhorchen lässt und deren Wirkung eine unglaubliche Dynamik auslösen kann. Dave am Bass und René am Schlagzeug liefern die treibende Kraft und unterlegen die Songs mit einem überraschenden, Gänsehaut verursachenden Groove, mit dem niemand mehr zu halten ist. 

 

Dass Paradestück der neuen Platte «peace to gold» hat das Gewicht eines faustgrossen Nuggets. Es ist ein Stück, das Meilenweit durch die Prärie tragen kann und der Seele von Lilabungalow am gerechtesten wird. Eine Musik welche die Schwingungen des Lebens im Körper erfasst und Flügel wachsen lässt, so wunderschön. 

 

Patrick Holenstein / Mo, 09. Mär 2015