Beast in Black feiern ihren verdienten Erfolg im Z7

Konzertkritik: Beast in Black im Z7
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Promobild

Es ist ein Mittwochabend, die Halle ist gut gefüllt. Um einen Blick auf die Bühne zu erhaschen, muss man sich an vielen Besuchern vorbei drücken, die euphorisch und textsicher mitsingen. T-Shirts und Jacken sind mit dem Logo des heutigen Acts geschmückt. Hier muss gerade eine altbekannte und lange gefeierte Band auf der Bühne stehen, sollte man meinen. Eigentlich.

 

Tatsächlich aber sind Beast in Black, gegründet 2015, gerade auf ihrer ersten Headliner-Tour. Die Finnen sind wohl gerade die Metal-Newcomer überhaupt. Das spiegelt sich nun, an diesem 6. März 2019, in der Konzertfabrik Z7 wider. Einiges dazu beigetragen haben dürfte wohl auch der Support-Slot für Nightwish letzten November in Zürich. Bereits da haben Beast in Black brilliert – und das bei Hallenstadion-Qualität. Beinahe hätten sie auch schonmal einen Auftritt im Z7 gehabt, nämlich als Support der Metal-Legenden W.A.S.P., was dann allerdings doch nicht klappte. 

 

Nun also gleich als Headliner im beliebten Treffpunkt der Schweizer Metalszene. Beast in Black beweisen an diesem Abend, dass der Erfolg redlich verdient ist. Die Songs der zwei Alben (das aktuelle ist letzten Monat erschienen), die an sich schon eine Hymne an die andere reihen, werden auch live auf absolutem Topniveau performt. Hier stimmt einfach alles: Der Sänger, der die unmöglichsten hohen Töne zielgenau trifft, die Saiten-Schrammer, die in Begleitung und Soli brillieren, der Schlagzeuger, der exakt auf den Punkt spielt und Band sowie Publikum antreibt. Und natürlich die Synthesizer, der die Songs richtig eingängig macht. Dazu kommt eine grosse Professionalität und eine sympathische und selbstsichere Performance, die sich selbst nicht immer ganz ernst nimmt, wie beispielsweise der Song „Crazy, Mad, Insane“ zeigt, zu dem die ganze Band futuristische LED-Brillen trägt. 

 

Neben der Euphorie zu Beast in Black gibt es durchaus auch kritische Stimmen. Gerne wird deren Musik als „Schlagermetal“ bezeichnet. Ja, das hat was. Wenn man diesen Begriff daran misst, dass die Songs extrem eingängig sind, die Melodien teilweise recht ähnlich und die Fans schnell mitsingen können. Aber es ist halt einfach schlichtweg gut, was diese Band bietet. Das hat sie auch in dieser ersten Schweizer Headliner-Show bewiesen. Und deshalb ist der Erfolg absolut verdient. 

 

Nicht ganz so im Gedächtnis bleiben wird wahrscheinlich die Support-Band dieses Abends. Nicht etwa, weil sie nicht gut gewesen wäre, sondern weil man sich – gerade so als Nicht-Finne – schlicht den Namen kaum merken kann. Turmion Kätilöt spielen wummernden Industrial-Metal mit gleich zwei Lead-Sängern, interessanten Kostümen und viel Schminke. Die teils finnischen, teils englischen Songs haben durchaus etwas, und die Mischung aus Metal und Elektronik reisst bereits einen grossen Teil des Publikums mit. Band gut, Name nicht ideal. Vielleicht sollte man ihn sich trotzdem (versuchen zu) merken. 

 

Auf der ersten Headliner-Tour direkt ein gut gefülltes Z7 hinterlassen, davon können die meisten Bands nur träumen. Beast in Black haben das aber mehr als verdient und hinterlassen ein begeistertes Publikum. 

Seraina Schöpfer / Mi, 13. Mär 2019