Dreifachparty

Equilibrium im Z7
Bildquelle: 
www.equilibrium-metal.net

Bier fliegt durch die Luft, Menschen springen in einem Knäuel ineinander und beinahe aufeinander, und lange, sehr lange Haare werden zu Peitschen. Ein typisches Bild an einem Equilibrium-Konzert. Dieses Mal, am Donnerstag, dem 9. Oktober, im Z7 in Pratteln.

 

Die Stimmung ist von Beginn an super und es dauert nicht lange, bis sich die Temperatur im verkleinerten aber ausverkauften Z7 erhöht. Somit hat bereits die erste Vorband Nothgard ein leichtes Spiel, um das Publikum zu begeistern. Wem der Frontmann von Nothgard bekannt vorkommt, täuscht sich nicht. Dominik «Dom» Crey ist Gitarrist bei Equilibrium selbst, und steht an diesem Abend zwei Mal auf der Bühne. Die Bayern präsentieren soliden Death Metal mit Folk-Einflüssen, wobei nur leider der Bass ein wenig zu laut ist. Die fünf Deutschen geniessen ihren Auftritt jedenfalls sichtlich. «Das war jetzt extrem geil, für dass wir die Opener waren. Das schweizerische Publikum ist gar nicht so zurückhaltend wie man sagt“, erzählt mir Gitarrist Daniel nach dem Auftritt.

 

«Toxic» kommt gut an

 

Als zweite Support-Band fungieren die Norweger Trollfest. Und die bringen erst recht Stimmung. Mit Bärten wie die Ludolfs, Chemiker-Mänteln und geschwärzten Gesichtern sind sie schon rein optisch ein Hingucker. Zusätzlich sorgen verschiedene Accessoires für ein skurriles Bild. Eine Optikerbrille, eine Helmkamera, Quietsche-Entchen auf Mini-Steh-Schlagzeugen und eine Penis-Kappe sind nur ein paar Beispiele. Instrumente wie Handorgel und Triangel vervollständigen das Bild, das sich einem auf der Bühne bietet. Wer nun denkt, die Musik fällt dementsprechend schlecht aus, irrt sich. Trotz dauernder Show-Einlagen – der Gitarrist hüpft plötzlich mitsamt besagter Helmkamera im Publikum herum – ist die musikalische Leistung gut und macht Laune. Aber in diesem Bereich ist nicht alles ganz ernst gemeint, das beweist die Version von Britney Spears’ Hit «Toxic» und die kommt gut an.

 

Als schliesslich die fünf Mitglieder von Equilibrium die Bühne betreten – nicht ohne ein episch anmutendes Intro – ist die Meute schon dementsprechend aufgeheizt. Von Liedern wie «Wirtshaus Gaudi» förmlich aufgefordert, fliesst das Bier weiter, die Menge pogt unermüdlich, und die Stimmung bleibt trotzdem friedlich und ausgelassen. Die einzige Frau in der Band, Bassistin Jen (die im Juni dieses Jahres Sandra Völkl abgelöst hatte), muss sich zwar einige «ausziehen»-Rufe gefallen lassen, was sie sich aber sichtlich gewohnt ist. Mit Witzen und Sprüchen lockert Frontmann Robse das Publikum wenn möglich noch mehr auf und auch die Qualität der Musik ist einwandfrei. Auch wenn man vom Text kein Wort versteht, aber das ist durchaus normal.

 

Nach mehreren Zugaben nach etwas mehr als einer Stunde verlassen Equilibrium die Bühne. Das Publikum hätte bestimmt noch eine Stunde länger gekonnt. So geht es mit dem Versprechen der Band, sich nach einem Jahr wieder zu sehen, nach draussen.

Seraina Schöpfer / Sa, 11. Okt 2014