«electricity dream pop sound“ und geisterhafter Glanz

Konzertkritik: Swim Deep / On An On
Bildquelle: 
Pressebilder

Text von Thomas Hügli

 

An diesem Abend, war die Konzertbühne im Papiersaal in Zürich Schauplatz zweier Bands, die bestimmt noch von sich reden machen werden. Die Konzerte von SWIM DEEP und ON AN ON haben vor einem zahlenmässig bescheidenen, aber begeisterten Publikum für viel Furore und Begeisterung gesorgt. 

 

ON AN ON eröffneten pünktlich um 20 Uhr, wie vom Veranstalter angekündigt, den Konzertabend. Begleitet von sphärischer Backgroundmusik, stimmten die drei aus Minneapolis stammenden Musiker Nate Eiesland, Alissa Ricci und Ryne Estwing, ihre Instrumente und überraschten das Publikum mit einem fliessenden Übergang in den ersten Song. Vom Drummer enthusiastisch performte Beats, melodische Bassläufe und experimentelle Gesangseinlagen überzeugten von Beginn weg. Das stimmliche Zusammenspiel der Musiker wirkte wie ein Chor, der mit Gipsy-Klängen und Rockabilly begeisterte. Die hohen Stimmen erfüllten den Raum mit „electricity dream pop sound“, umhüllt von geisterhaftem Glanz.

 

Assoziationen zu Depeche Mode

 

ON AN ON begeisterten ihr Publikum mit durchdachter, auffallender und attraktiv komponierter Musik. Ihre Stücke zeugten von elektronischer Finesse, waren spannend im Aufbau und mit abwechslungsreichen Tempiwechseln versehen. Schwierig vorzustellen, wie anstrengend eine Tournee der Drei mit diesem Repertoire an Liedern sein muss. Hier sind Klangkünstler am Werk, die immer wieder an Depeche Mode erinnerten.

 

SWIM DEEP, das sind Zach Robinson (Drums), Cavan McCarthy (Bass), Austin Williams (Vocals) und Tom Higgins (Vocal), liessen nicht lange auf sich warten und besetzten unangestrengt und gut gelaunt die Bühne. Die vier attraktiven, schelmisch und sehr jugendlich wirkenden Jungs aus Birmingham hatten denn auch in Kürze ihre Groupies vor der Bühne stehen. Mit ihren langen Haaren, dünnen Körpern, feinem Gesang und ihrer frechen Musik, liessen sie die Herzen aller Youngsters höher schlagen. Sie spielten einen super Rocksound, der einen streckenweise in die 70er zurückführte. Sie erzählten in ihren Liedern spannende Geschichten und fesselten immer wieder mit  lebhaften Instrumentalversionen ihrer Songs. Dass den Jungs nachgesagt wird, eine der aufregendsten, neuen Band Grossbritanniens zu sein, ist nicht ganz abwegig. Mit ihrer lebhaften Popmusik entsprechen sie sicherlich einem Bedürfnis der Musikindustrie.

 

Patrick Holenstein / Sa, 18. Mai 2013