Voller Erfolg für die Summerstage 2017

Festivalkritik: Summerstage 2017
Bildquelle: 
© Summerstage

Nachdem der erste Festivaltag mit Passenger einen würdigen Abschluss gefunden hatte, ging es am Freitag mit einem ebenso guten Programm weiter. Die Oltner Band Memory of an Elephant eröffnete den Abend. Leider habe ich davon nichts mitbekommen, da die Anreise doch länger dauerte als geplant. Jedoch bin ich sicher, dass sie eingängigen Rhythmen und Melodien sehr gut zum Ambiente des Summerstage Festivals gepasst haben. Bei Otto Normal war die Anreise geschafft und mit ihrem Deutsch-Rap begeisterten das Publikum. Der Frontmann hatte das Publikum bestens im Griff, animierte zum Mitsingen und –klatschen. Die Besucher ihrerseits machten die Spässe gerne mit und man spürt die gute Laune auf dem gesamten Gelände. 

 

Highlight und Headliner des Abends waren die Söhne Mannheims – in Originalformation. Als das Bühnensetting für die Band aufgebaut wurde, war die Vorfreude des Publikums fast mit den Händen greifbar. Auch die vereinzelten Regentropfen vermochten der Stimmung keinen Abbruch zu tun. Pünktlich um 20 Uhr betraten dann die Söhne Mannheims rund um Henning Wehland und Xavier Naidoo die Bühne. Zwischen den Songs scheuten sie nicht davor, ihre Meinung zu politischen Themen zu äussern, was auch von den Besuchern teilweise mit zustimmendem Applaus quittiert wurde. Die Stimmung des Konzerts wurde durch die Dämmerung und die fast schon bedrohlichen Wolken noch verstärkt, was für eine ganz eigene Magie gesorgt hat. Dass, das Bandküken noch Geburtstag feierte, nahmen seine Bandkollegen als Anlass, zusammen mit dem Publikum «Happy Birthday» anzustimmen. Natürlich durften auch einige der grössten Hits der Band wie «Und wenn ein Lied» und «Das hat die Welt noch nicht gesehen» nicht fehlen. Vor allem Ersterer Song war begleitet von einem wahren Gänsehautmoment, als nach Aufforderung der Musiker die meisten im Publikum die Handys und Feuerzeuge zückten und so den Hügel vor der Bühne zum Strahlen brachten. Das Publikum wurde über zwei Stunden bestens unterhalten und verliess das Summerstage-Gelände mit einem verträumten Lächeln. 

 

Nemo und «äs Zündhölzli»

 

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Schweizer Musik. Kurz nach Einlass startete der Tag mit dem Zürcher Trio von «Baba Shrimps». Mit dem kürzlich erschienenen Album «Road to Rome» haben sie auf der Summerstage-Bühne für viel Energie gesorgt. Schade, dass das Konzert so kurz nach Türöffnung begonnen hatte und das Gelände dementsprechend noch relativ leer war. Deutlich mehr Publikum stand dann bei Nemo vor der Bühne. Der Berner Rap-Newcomer zeigte sein Talent, ob bei seinem «Himalaya» oder einem Cover des «Zündhölzli» von Mani Matter.

Danach war es an der Zeit für die Lokalhelden «Lovebugs». Die Truppe um Adrian Sieber wurde herzlich empfangen. Neben «Everybody Knows I Love you» und «Avalon» durfte natürlich auch der Eurovision-Song «Highest Heights» nicht im Set fehlen. Man spürte, dass das Basler Publikum eine spezielle Verbindung zu «ihren» Lokalmatadoren pflegt. 

 

Nichtsdestotrotz wurde es mit Einsetzen der Dämmerung, Zeit für die Bieler Pegasus. Mit Songs vom neuen Album «Beautiful life» im Gepäck spickten sie das Set, aber auch mit alten Songs wie «Rise Up», «Technology» oder auch «Lay Low». Ein Gänsehautmoment im Sets war die Performance von «I take it all», wo wie schon am Vortag der Hügel in ein Lichtermeer verwandelt wurde. Mit einem Cover von Elvis Presleys «Mama», in Rock’n’Roll-Manier, verabschiedeten sich Pegasus und machten die Bühne frei für die zweiten Headliner und den letzten Act des Summerstage Basel 2017: Lo&Leduc. Im Publikum gab es kein Halten mehr. Zwischen Songs vom neuen Album «Ingwer und Ewig» wie die Single Mis Huus Dis Huus» warteten die Besucher vor allem auf «Jung Verdammt» und «All die Büecher». Mit der Stimmung auf dem Höhepunkt beendeten Lo & Leduc ihr Set und auch das Summerstage Festival 2017. 

 

Die musikalische Bandbreite hat beim Summerstage auch 2017 gestimmt, das stand den Besuchern deutlich in den Gesichtern. 

 

Kimberly Salzmann / Di, 11. Jul 2017