Nanomia: Soziale Utopie oder doch Blaupause zum Erfolg?

Theatervorschau: Glücklich in Nanomia
Bildquelle: 
www.nanomia.ch

Nanomia hat nicht mit Wissenschaft zu tun und gemeint sind auch keine kleinen Spielzeugkugeln eines Lebensmittelhändlers. Hinter dem Namen steckt ein Kollektiv von Kunstschaffenden aus dem Raum Bern. Die jungen Menschen haben ein Ziel: den 5. September. Dann nämlich findet die Premiere der Aufführung im Tojo Theater, das in der Reitschule Bern zu finden ist, statt. Aber was muss man sich unter Nanomia vorstellen?

 

Die Antwort ist klar und eben auch theatralisch unklar. Es geht um die Auseinandersetzung von Trends in der aktuellen Gesellschaft und darum, aufzuzeigen, wo diese bei radikaler Konsequenz enden. Der Gruppe ist weiter wichtig, dass Frageräume geöffnet werden und dabei zum Denken angeregt wird. Das Beantworten der Fragen ist zweitrangig. Quasi steht die geistige Anregung im Vordergrund. 

 

Soziale Fragestellungen als Zentrum des Stücks

 

Das Stück, das ab 5. September viermal aufgeführt wird, heisst «Alle sind glücklich in Nanomia» und dreht sich um eine fiktive Firma, in der Sozialverantwortung gross geschrieben wird. Alle sind gleich und das Unternehmen kümmert sich um die Bedürfnisse sämtlicher Mitarbeiter in sämtlichen Lebenslagen. Selbstverständlich fliessen bei der Inszenierung die sozialen und politischen Einstellungen der beteiligten Künstler mit ein. Besonders betont wird im Programm: «Dazu orientiert sie (Die Projektgruppe Nanomia, Anm. d. Red.) sich an Medienberichten, persönlichen Eindrücken, Berichten internationaler Organisationen aus Politik und Wirtschaft und für diese Produktion wesentlich an der Publikation Globale Trends 2013 der Stiftung Frieden und Entwicklung (Bonn) und dem Institut für Entwicklung und Frieden (Universität Duisburg-Essen), welche nach eigenen Angaben «die Essenz des Wissens über wesentliche Trends in den Bereichen Frieden, Weltordnung und nachhaltige Entwicklung» liefert.» Stellt sich die Frage, ob das soziale Utopie ist oder doch eine Blaupause zum Erfolg. Aber genau diese Frage will das Ensemble wahrscheinlich stellen. 

 

Wer jetzt Lust bekommen hat, sich das Stück anzusehen, bekommt alle Infos unter nanomia.ch. Dort ist auch zu finden, wie Tickets für die Aufführungen bestellt werden können. Wer noch mehr tun möchte, kann das kreative Team unterstützen. Bei der Crowdfunding-Website Wemakeit.ch läuft eine Initiative. 

 

Patrick Holenstein / Di, 27. Aug 2013