Nur der Sieg konnte das Resultat von vor zwei Jahren toppen

Interview mit Neckless
Bildquelle: 
www.neckless.ch

Die Schweizer Band Neckless hat den prestigeträchtigen Nachwuchswettbewerb MyCokemusic Soundcheck gewonnen. Im Telefoninterview nach dem Sieg hat uns der Sänger der Band, Marcel Sprenger, erzählt, wie sie diesen Triumph gefeiert haben und wie es dazu gekommen ist, dass sie bald mit der australischen Band ME in der Schweiz auf Tour sind.

 

Wie habt ihr den Sieg beim MyCokemusic Soundcheck gefeiert?

 

Zuerst sind wir ins Publikum gegangen und haben in der Menge gebadet. Fast jeder kam zu uns, hat uns umarmt und uns gesagt, dass wir den Sieg verdient hätten. Anschliessend war im Plaza noch ein anderer Anlass, weshalb wir raus mussten. Wir haben dann draussen weitergefeiert und sind an die Langstrasse weitergezogen und haben dort noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. 

Was erhofft ihr euch vom Sieg beim MyCokemusic Soundcheck?

 

Wir werden in den nächsten Tagen mit Gadget zusammensitzen und schauen, wie unsere Zusammenarbeit aussehen soll. Wir erhoffen uns, dass sie im Bereich Booking etwas für uns machen können. Sonst sind wir eigentlich bereits ziemlich breit aufgestellt, da wir bereits Alben haben und die Promo in erster Linie selbst durchführen. Jedoch fehlt uns noch eine Bookingagentur, die uns auch coole Konzerte vermitteln kann. Auch dass wir zu anderen Konzertlokalitäten kommen, in denen wir noch nicht gespielt haben. Vielleicht auch mal ausserhalb der Ostschweiz und Zürich. Vielleicht ist es möglich, dass wir auch in der Westschweiz Fuss fassen können. In erster Linie erhoffen wir uns Konzerte, denn die ist wirklich unser Ding.

 

Ihr habt zum zweiten Mal am Wettbewerb teilgenommen, nachdem ihr vor zwei Jahren auf dem zweiten Platz gelandet seid. Hat es etwas Überwindung gebraucht, nochmals mitzumachen?

 

Ja, es brauchte Überwindung und wir haben es uns lange überlegt, nochmals teilzunehmen. Nach einem Konzert sind wir zusammen gesessen und haben darüber geredet. Da war schon kurz vor Ablauf der Anmeldefrist. Wir kamen zum Entschluss, dass eine weitere Teilnahme uns nicht schaden würde. Aber natürlich wäre es nicht schön gewesen, wenn wir gar nicht erst weitergekommen wären oder es nicht ins Finale geschafft hätten. Da wir schon mal Zweite geworden sind, war die Messlatte entsprechend hoch und nur der Sieg konnte das Resultat von vor zwei Jahren noch toppen. Dies war auch von Beginn weg unser Ziel. Wenn wir mitmachen, so wollten wir auch gewinnen! Das haben wir nun auch gemacht. (lacht)

 

 

In erster Linie ist es einfach eine musikalische Entwicklung, die wir durchgemacht haben – wir sind ausschweifender, progressiver und tiefgründiger geworden.

 

 

Was war anders, als vor zwei Jahren?

 

Die ganze Organisation des Wettbewerbs war anders. Zum einen war es viel professioneller aufgezogen und die Qualität der Bands war unseres Erachtens auch höher. Diesmal wurden von einer Jury gleich zwölf Bands ausgewählt, die eine Runde weiterkamen. Auch die Votingplattform wurde viel professioneller aufgezogen. Der Votingprozess dauerte diesmal auch länger. Dadurch wollte man wohl sehen, welche Band es über einen Monat durchziehen kann. Wir hatten bereits vor zwei Jahren eine grosse Unterstützung von unseren Fans. Diesmal war die Konkurrenz aber extrem stark, weshalb wir Vollgas geben mussten, damit die Leute uns unterstützten. In diesem Jahr haben wir auch vielmehr die Unterstützung unserer Fans gespürt – teilweise auch von Leuten, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben oder die wir nur entfernt kennen. Wir merkten wirklich, dass wir im Hintergrund eine riesige Gemeinschaft hatten, die uns unterstützte und uns auch von Herzen den Sieg wünschte. Auch die Medienpräsenz war in diesem Jahr extremer und man hatte das Gefühl, dass man für einen Moment in aller Munde sei. 

Habt ihr euch als Band in diesen zwei Jahren auch verändert?  

Von der Denkweise her sind wir noch die Gleichen und uns sind nach wie vor dieselben Sachen wichtig, wie vor zwei Jahren. Das Musikalische hat sich jedoch verändert. Vor zwei Jahren haben wir mit dem Album «Perfusion» teilgenommen. In diesem Jahr haben wir ein neues Album herausgebracht und sind mit diesen Songs an den Start gegangen. In erster Linie ist es einfach eine musikalische Entwicklung, die wir durchgemacht haben – wir sind ausschweifender, progressiver und tiefgründiger geworden. Und wir wohnen nun alle seit zwei Jahren zusammen.

 

Bald werdet ihr mit der australischen band ME in der Schweiz auf Tour sein. Wie ist der Kontakt von einer Schweizer Band zu einer australischen Band entstanden?

 

Das ist eine witzige Geschichte. Wir waren mal auf Tour in Deutschland und als wir in Berlin waren, kamen auch unser ehemaliger Gitarrist und sein Bruder. Als wir dann mit dem Wohnmobil herumgefahren sind, haben sie uns von der Band ME erzählt. Unser Ex-Gitarrist konnte mit seiner damaligen Band auf Tour gehen, um ME zu supporten. Er liess die Musik von ME im Wohnmobil laufen und wir fanden die Musik alle gut. Bei der Plattentaufe im April 2014 ist dann irgendwie das Thema rund um ME wieder aufgekommen und der Bruder vom Ex-Gitarristen hat uns angehauen, dass wir bei unserer Musik unbedingt mal ME anfragen sollen, ob wir sie in Deutschland supporten könnten, da wir stilistisch sehr gut zusammen passen würden. Wir haben sie dann direkt kontaktiert und angefragt, ob sie anstehende Konzerte in Deutschland hätten, bei denen wir als Vorband mit ihnen mitkommen könnten oder ob wir sie vielleicht mal in die Schweiz holen könnten. Sie sagten uns, dass sie zwar keine Tour in Deutschland geplant haben, aber dass sie sehr gerne in die Schweiz kommen würden. Sie erzählten uns dann, dass im Moment jemand für sie Konzerte in der Schweiz aufgleist und sie haben uns den Kontakt weitergeleitet. So sind wir über einige Ecken in Kontakt gekommen.

 

Auf was freut ihr euch besonders bei dieser Tour?

 

Wir freuen uns extrem, ME mal kennen zu lernen. Wir haben gehört, dass es sehr coole Typen sind und dass man mit denen wohl auch feiern kann. Wir freuen uns natürlich auch, sie mal live zu sehen. Denn wir haben sie alle noch nie live spielen gesehen, wir kennen bloss einige Sachen, die sie auf Youtube haben. Wir haben gehört, dass sie eine extrem gute Live-Band sind. Natürlich wird die Tour als Ganzes cool sein, denn auf Tour zu sein ist immer super – im Ausland, wie auch im Inland. Es werden auch Lokalitäten dabei sein, wo wir noch nie spielen konnten, wie die Rössli Bar in Bern. Wir freuen uns auf diese Zeit – das wird bestimmt der Hammer.

 

Neckless - «So Nigh But So Far»

 

Neckless live:

 

  • 03/10/14   KULTURKELLER HÖNGG ZÜRICH
  • 04/10/14   BAR ROSSI ZÜRICH
  • 07/10/14   RÖSSLI BAR BERN
  • 10/10/14   GRABENHALLE ST.GALLEN
  • 11/10/14   ELITE LANGNAU

 

Deine Chance: Bäckstage verlost 2 x 2 Tickets für das Konzert im Kulturkeller in Höngg. Schreibt eine Mail mit Name und Stichwort «ME/NECKLESS» an chance@baeckstage.ch. Einsendeschluss ist der 1. Oktober. 

Hansjürg Stämpfli / Do, 18. Sep 2014