Text von Thomas Hügli

Die Haare sind wieder länger geworden seit seiner Debütsingle «Glitter & Gold» im Jahr 2015. Passend zu einem unkonventionellen Musiker, der zu seiner rockigen Musik auch mal seine Mähne schütteln will. Kaum zu glauben, welch männliche Stimme aus dem bubenhaften Gesicht von Barns Courtney entspringt. Sie passt so gar nicht zu dem Typ, der da vor dem Publikum steht im Papiersaal und keine Hemmungen hat, tiefste Geheimnisse aus seinem Leben preis zu geben. Der mittlerweile 28jährige aus dem beschaulichen Ipswich in England stammende Vollblutmusiker ist auf den Bühnen der Grossen angekommen und lässt sich durch nichts mehr aufhalten. Sein Song «Fire» verrät viel aus seinem Innersten und die Hitze, die von ihm ausgeht, brennt sich ins Gehör.

Und trotzdem, Barnabas George «Barns» Courtney, ist auf dem Boden geblieben. Solange er mit seiner Umgebung verbunden ist und ehrliche, authentische Stimmung um sich herum spürt, spielt es keine Rolle für ihn, ob er in einem Pub in England vor 3 Leuten und einem Hund auftritt oder an einem prallgefüllten Festival performt. Burns ist in seiner Musik und macht dabei meditative Erfahrungen. Er ist definitiv einzigartig und mit niemandem zu vergleichen. Seine Musik wurde längst entdeckt, für Titelsongs auf Netflix-Serien und in Kinofilmen verwendet. Das brachte den Künstler bereits in die Billboard-Spezialcharts. Barns schafft es mit starken Beats, exzentrischen Gitarrenriffs und seiner betörenden Stimme seine Zuhörer in den Bann zu ziehen. Stundenlang hallen seine Vibes und der eindringliche Rockgroove durch den Körper und bis in die letzten Winkel der Seele nach. «Champion» ist einer seiner letzten grossartigen Würfe. Ein Rocksong der rebellisch und treibend ist, dass er locker viele Hollywoodstreifen zum Oscar führen würde. 

Barns Courtney hat im Papiersaal die Menschen betört und mit seiner Musik in seinen Bann gezogen. Durch und durch überzeugend.