Deer Tick gastierten erstmals in der Hafenkneipe

Konzertkritik: Deer Tick in der Hafenkneipe
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Deer Tick - die vier Musiker aus Providence, Rhode Island, gastierten erstmals in der Schweiz. Anlass war ihre neue Platte „Devine Providence“. Rund 100 Musikbegeisterte fanden sich in der Hafenkneipe Zürich ein, um in musikalische Ekstase zu verfallen. Mit 17 Songs in eineinhalb Stunden begeisterte die Band ihre Zuhörer und heizte ihnen ordentlich ein.

Schwummriges Licht, der Geruch von Bier und der Hauch einer sanften Brise, die sich den Weg in die Bar bahnt. Die Bühne in rotes Licht getaucht. Murmelnde Leute und steigende Spannung - genau der richtige Ort um die Schweizer Premiere angemessen zu feiern. John McCauley und seine drei Bandkollegen präsentieren einen vielfältig, bunten Mix aus Indie-Folk mit einem Touch Punk, Blues und Country.

Schon mit dem ersten Song „Bump“ geht der Rhythmus ins Blut. Die Füsse und Hände beginnen sich wie von allein im Takt von Schlagzeug und Gitarre zu bewegen. Es gibt kein Halten mehr, von Kopf bis Fuss scheint jeder in Bewegung. Die unverkennbar raue Stimme des Singer-Songwriters und Frontmannes McCauley reisst mit und lässt einen in eine Symbiose aus melancholischer Stimmung, deftiger Gitarren-Solos und weichen Keyboardklängen eintauchen. McCauley und Gitarrist Ian O’Neil erzählen mit ihren Songs von der Liebe und den Höhen und Tiefen des Lebens. Provokant und doch simpel. Ihr musikalisches Repertoire scheint keine Grenzen zu kennen. Sie präsentierten ihre Musik durch eine ausgefallene Art und Weise ihrer Performance – Konzert und Show zugleich. John McCauley, Christopher Ryan, Dennis Ryan und Ian O’Neil beigeisterten die Masse und zogen jeden Einzelnen in ihren musikalischen Bann - der perfekte Live-Act.

Ein Leckerbissen für die Ohren eines jeden Musikbegeisterten, der sich auch für unkonventionelle Klänge und musikalisch neue Sphären begeistern lässt.

Dominique Rais / Mi, 28. Mär 2012