Pegasus bestens aufgelegt im KKL

Konzertkritik: Pegasus im KKL Luzern
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Bäckstage / ©Sandra Rohrer

Nachdem die Bieler Band Pegasus das Hallenstadion erst kürzlich als erste Band nach dem Shut Down bespielt haben, sind sie weiter auf Schweizer Unplugged-Tour und haben letztes Wochenende im klangtechnische brillanten KKL in Luzern gespielt.

 

Volle neun Leute haben sich Pegsaus für das Unplugged-Konzert auf die Bühne eingeladen und die sind von Anfang an auf Betriebsklima. Es scheint, als ob Pegasus einiges nachzuholen haben. Diesen Eindruck unterstrich Bassist Gabriel Spahni im Laufe des Abends leicht ironisch: «Es bedeutet uns viel, dass ihr da seid, damit wir wieder aus unserer Frührente kommen können». Das Publikum im vollen KKL zeigte sich ebenfalls sofort angetan und die Stimmung war schon beim Opener «Technology» ausgesprochen gut.

 

Spaziergang durch das Publikum

 

Mit «Man On Mars» und «Rise Up» setzten Pegasus die Setlist fort. Nach 45 Minuten hielt es die Band im Anschluss an «Get Over You» nicht mehr auf den Sitzen und sie spazierte einmal durch das Publikum. Eigentlich ist das schon fast ein Markenzeichen von Pegasus und doch immer wieder sympathisch. Die Runde durch den Saal führte sie bis zum Mischpult und wieder an den Bühnenrand, wo sie vor der ersten Reihe spielten.

 

Fotos: Bäckstage / ©Sandra Rohrer (sandrarohrerphotography.com)

 

Etwas später begann Frontmann Noah Veraguth alleine einen Song, um sich später mit der Band wieder zu vereinen und nochmals Vollgas zu geben. Jetzt standen im KKL wirklich alle, bis hinauf zum fünften Balkon. Hat auch das Publikum Nachholbedarf? Es scheint fast so. Wenig später verliess die Band nach gut einer Stunde bereits die Bühne.

 

Aber eine Zugabe folgte natürlich. In den Zugaben gesellte sich Songwriterin Lisa Oribasi für «Victoria Line» zur Band, um ein Duett mit Noah zu singen. Die beiden Stimmen harmonierten wunderbar und wieder zeigte sich die Akustik im Saal von der besten Seite. Bei «Last Night on Earth» standen erneut alle im Saal. Noah trug Gabriels Hut und sah ein wenig, wie ein Clown aus, weil er ihm zu gross war.

 

Elvis als Schlusspunkt

 

Für «Metropolitans» wurde der Saal ganz in Violett getaucht. Noah trank auf der Bühne Whiskey aus einer Tasse aus der eigenen Merchandise-Serie. Das solle gut für die Stimme sein, witzelte Noah und ergänzte: «Falls jemand eine Ausrede benötigt.» Dafür erntete er einige Lacher.

 

Um 21:40 Uhr meinte Noah, dass sie locker bis um 4 Uhr morgens spielen könnten. Nach 20 Jahren als Band sind auch genügend Songs da. Das Cover des Elvis-Hits «That’s All Right» beendete den Abend dann aber relativ bald.

 

Im Gespräch erzählten einige Fans nach dem Konzert, dass Pegasus viel besser aufgelegt gewesen seien als beim ersten Konzert im Hallenstadion. Zudem sei der Klang im KKL deutlich besser gewesen. Das muss man allerdings etwas relativieren, weil das Hallenstadion kein reiner Konzertsaal ist und generell zu den schwierigeren Hallen zählt, was die Soundtechnik betrifft.

 

Pegasus waren nach der langen Zwangspause bestens aufgelegt und das Unplugged-Konzept haben sie gekonnt auf ihre Songs angewandt.

 

Sandra Rohrer / Di, 02. Nov 2021