Nicht nackt, aber trotzdem erfolgversprechend

Kritik: The Naked And Famous @Komplex 457
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www.thenakedandfamous.com

Musik aus Down Under stand am Montag ganz hoch im Kurs. Während Airbourne das Volkshaus zum Kochen brachten, gab es im Komplex jede Menge gute Laune und tanzbaren Indie-Electro von The Naked And Famous.

 

So voll war der Club schon lange nicht mehr und bereits zu Wrongkong, dem deutsch-kanadischen Support-Act, wurde munter getanzt und sich ausgelassen zugeprostet. Die Freude, die Neuseeländer von The Naked And Famous nach ihrer beeindruckenden Performance am m4music vor zwei Jahren endlich wieder auf einer Schweizer Bühne zu haben, war gross.

 

 Rockiger als gedacht

 

Fontfrau Alisa Xayalith schien diese Freude mit dem Publikum zu teilen: „Great to be back in Zurich!“, begrüsste sie das zahlreich erschienene Publikum mit einem breiten Strahlen, bevor sie zu „Hearts Like Ours“ ansetzte und den Klub zum Beben brachte. Wer hätte gedacht, dass The Naked And Famous doch so rockig daher kommen, denn von den Platten war man das vom neuseeländischen Quintett nicht gewohnt. Kein Problem, denn so wurde den Songs etwas mehr Druck verliehen.

 

Auch wenn die neue Platte „In Rolling Waves“ gerade erst erschienen ist, die Songauswahl war doch recht ausgeglichen und für Fans der ersten Minute gab es jede Menge Songs vom Erstling „Passive Me, Agressive You“. Aus unerklärlichen Gründen ging leider bei „No Way“ der Gesangspart fast gänzlich unter – schade. Zum Glück fanden die Kiwis mit der Zugabe den Dreh wieder und nach den ersten Takten von „Young Blood“ war auch jener vermeintliche Patzer wieder vergessen.

 

Qualität statt Quanität

 

Auch wenn am Set selbst nichts auszusetzen war, war der 70-minütige Auftritt doch vielmehr mit einem ausgedehnten Intermezzo vergleichbar. Nach bereits zwei Albumveröffentlichungen und so manchen klubtauglichen Songs hätte die Qualität keinesfalls unter etwas mehr Quantität gelitten. Trotzdem, The Naked And Famous haben es abermals geschafft in der Limmatstadt ihr Publikum mit eingängigem Electro-Pop zu verzücken.

Dominique Rais / Di, 12. Nov 2013