Bombenstimmung mit Limp Bizkit

Konzertkritik: Limp Bizkit @ Komplex 457
Bildquelle: 
Limp Bizkit Facebook

Für das Konzert gab es schon lange keine Tickets mehr. Kein Wunder, schliesslich war es ein seltener Club-Auftritt der Nu-Metal-Band Limp Bizkit, der auf der Zürcher Komplex-Bühne anstand. Ohne Zweifel gehören Limp Bizkit zu den mit Abstand besten Nu-Metal-Live-Bands. Das bewiesen sie auch eindrucksvoll vergangenen Dienstag im Komplex.

 

-90:00 Minuten: Countdown begins

 

«Limp Bizkit, Limp Bizkit», schallte es im Saal. Unter Jubelschreien betrat die Band, rund um Frontsänger Fred Durst, pünktlich um 21 Uhr die Bühne. Der Countdown wurde gestartet und eine neon-rot leuchtende Digitalanzeige, auf der Bühne, hinter von der Decke hängenden Eisenketten, zählte das 90-minütige Konzert runter.

 

Nachdem Gitarrist Wes Borland die Band 2001 und 2005 verliess, wurde 2009 bekannt, dass Limp Bizkit wieder in gewohnter Besetzung gemeinsam mit Borland auftritt. «Wir haben herausgefunden, dass wir mehr vom Zustand der sogenannten populären Rock-Musik angewidert sind als voneinander», liessen Durst und Borland wissen. Alles beim Alten also.

 

 Extravaganz

 

Wes Borland ist zweifelsohne der kreative Konterpart zu Frontmann Fred Durst. An Kreativität mangelte es dem Gitarristen bereits in der Vergangenheit nicht, was die Wahl seiner Outfits anbelangt. So präsentierte er sich in Zürich gewohnt exzentrisch: schwarzer Ganzkörper-Latex-Anzug, lange schwarze Haare und venezianische, mit Neon-LED-besetzte Augenmaske. Dagegen war Fred Dursts Outfit gerade zu schlicht: rote Kappe, rot-weiss gepunktetes Hemd, neon-gelbe Shorts und schwarz-weisse Stoffhandschuhe. Auffällig war jedoch sein Vollbart.

 

-53:00 Minuten: Moshpit

 

Limp Bizkit brachten das Komplex mit knallharten Gitarrenriffs und wummernden Drumbeats zum Beben. Der Publikumsraum verwandelte sich schnell in einen riesigen Moshpit. Die Limp-Bizkit-Fans brüllten, schrien und sangen textsicher mit. Die Jubelschreie nach jedem einzelnen Song schienen schon längst die messbaren Dezibel-Werte überschritten zu haben. Bombenstimmung und Sauna-Feeling machte sich schnell breit. Doch das Publikum bewies trotz tropischer Temperaturen Durchhaltevermögen. Da kam eine Wasser-Dusche von Frontmann Fred Durst durchaus gelegen.

 

-35:00 Minuten

 

Die grossen Limp Bizkit Hits waren alle vertreten, ob «My Way» oder «My Generation», das Publikum war ausser Rand und Band. Obligatorisch war auch das «Rage Against The Machine»-Cover «Killing In The Name», das natürlich begeistert mit gesungen wurde.

 

-9:30 Minuten: Soundtrack

 

Selbstverständlich durfte «Take Look Around», der Soundtrack zu «Mission Impossible 2», auf der Setliste nicht fehlen.

 

 

-2:38 Minuten: «Limp Bizkit in the house»

 

Mit «Thank you so much. Limp Bizkit is in the house!», stimmte der Fontmann den letzten Song «Break Stuff“ ein, der abermals vom Publikum begeistert mitgegrölt wurde. Durst legte zur Krönung des Abends zum Outro, «Staying Alive» von den Bee Gees, kurzerhand noch ein flottes Tänzchen hin.

  

0:00 Minuten: The End

 

90 Minuten Countdown. 90 Minuten Limp Bizkit. 90 Minuten Bombenstimmung. Kurz: ein Live-Erlebnis der besonderen Art, ein Muss für jeden Nu-Metal-Liebhaber.

Dominique Rais / Mi, 19. Jun 2013