Ausverkauft - bis auf denn letzten Platz war das Kaufleuten am Sonntag 7. April gefüllt. Schon 30 Minuten vor der Türöffnung standen sehr viele Zuschauer vor dem Club, kurz vor Türöffnung schlängelten sich die Musikinteressierten sogar bis um die Ecke, das zeigt, wie beliebt die zwei Jungs sind. Für Dean Lewis war es nicht das erste Konzert in der Schweiz, spielte er doch schon im Papiersaal, der auch damals schon ziemlich gut gefüllt war. 

Denn Start machte allerdings der amerikanische Songwriter Noah Kahan, der durch den Song «Hurt somebody», ein Duett mit Julia Michaels, kein Unbekannter ist. So standen im Publikum einige, die auch wegen ihm am Konzert waren. Dieser Support-Slot hätte gerne noch länger als nur 30 Minuten sein dürfen. Noah, der 22 Jahre alt ist, wirkte auf der Bühne eher schüchtern und versteckte sich gerne hinter seinen langen Haaren. Der junge Mann sollte noch ein bisschen an seiner Bühnenpräsenz arbeiten. Mit seiner Stimme und musikalisch überzeugte er jedoch durchwegs. Darum hätte man gerne mehr von ihm gehört. Hoffentlich spielt der Amerikaner bald in der Schweiz.

Während der Umbaupause lief überraschenderweise ein Rosenverkäufer durch das Publikum, der ein bisschen italienisches Ambiente reinbrachte. Gekauft wurde aber nichts, er sorgte nur für Gelächter. 

Kampf mit der Tonqualität war schnell erledigt

Nach einer halbstündigen Pause, die besonders lang erschien, betrat Dean Lewis mit einer Energie auf die Bühne, die man nach dem eher ruhigen und stillen Noah nicht erwartet hat. Anfangs kämpfte die Band ein bisschen mit der Tonqualität, was jedoch direkt auf der Bühne gefixt wurde. 

Immer wieder erzählte der begehrte Songwriter wie dieser oder der jener Song entstanden ist. Leider war oft wenig zu verstehen, weil in den ersten Reihen der Kreischpegel doch hoch stieg. Dafür hat eine besondere Situation sehr viel Eindruck gemacht. Dean schenkte sein Plektrum einem bestimmten Mädchen und hielt das Gitarrenplättchen solange fest, bis es das richtige Mädchen in der Hand hatte. Nette Geste und vor allem von der Bühne aus sehr schwierig. Während des Konzerts schrieen einige Mädels: «we love you». Dean erwiderte ganz cool: «i love you too» und grinste. 

Beim fünften Song «Chemicals» sangen schon die ersten Mädchen mit. Und bei jedem Song, den er ansagte, kreischten sie munter mit. Vom Ambiente her erinnerte der Gig etwas an ein Teenager-Kreischkonzert. Da das Publikum im Schnitt eher weiblich und zwischen 15-20 jährig war, erstaunt dies aber nicht wirklich. 

Als besonders gelungen erwies sich eine Fanaktion, für die im Vorfeld viele  Konzertbesucher mit kleinen A4-Plakaten eingedeckt wurden, auf denen zu lesen war: «we won’t stop loving you». Das halbe Kaufleuten hielt diese Plakate beim Song «7 Minutes» hoch. Der Song handelt von einer Liebe, die beendet wurde. Damit wollten die Fans ihm wohl Mut machen. Man sah Dean durchaus an, wie nahe ihm die Aktion ging und er konnte den Song fast nicht beenden. 

«Don’t Look Back In Anger» 

Da Dean bisher nur das Album «A Place We Knew» auf dem Markt hat und es erst frisch rausgekommen ist, spielte er im Set ein Cover und zwar den Klassiker «Don’t Look Back in Anger» von Oasis aus dem Jahr  1995. Da konnten dann einige Fans nicht mehr mitsingen, weil sie schlicht zu jung sind. 

Als Zugabe spielte Dean Lewis weitere zwei Songs. Den Abschluss des Konzertes bildete «Waves», ein sehr schöner, einfühlsamer und kraftvoller Song. Damit schloss Dean dieses tolle Konzert im Kaufleuten würdig ab. 

Eine Überraschung gab es für jene, die nicht sofort nach Hause eilten. Dean tauchte später noch vor dem Kaufleuten auf und spielte einen Song mit seinem Gitarristen, natürlich von den Fans umkreist, die alle glücklich mitsangen. Danach noch ein Gruppenbild mit allen Fans um ihn herum und der Abend war wirklich zu Ende.