9 Infos über AC/DC und das neue Album «Power Up»

9 Fakten zu ... AC/DC
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Freitag, der 13. Ein Datum, das von abergläubischen Menschen mit viel Pech verbunden wird. Ob AC/DC diesen Tag bewusst für den Release des ersehnten neuen Studioalbums gewählt haben, müsste man die Band direkt fragen. Zuzutrauen wäre es den Australieren aber durchaus. Nichtsdestotrotz erscheint heute das Album «Power Up», das ersten Singles nach zu urteilen knackigfrisch und nach bestem AC/DC-Rock klingt. 

 

Zum Release des Albums haben wir viele Interviews gelesen und in der Geschichte der Band nach kleinen Infos, Geschichten, Hintergründe und Anekdoten gesucht. 9 davon haben wir zusammengestellt: 

 

Was machen AC/DC unmittelbar, bevor sie auf die Bühne gehen? Die drei R: Reden, rumsitzen und rauchen. Das hat Angus in einem Interview gegenüber gitarrebass.de erklärt. Sie würde sich einfach eine halbe Stunde vor jeder Show in der Garderobe einschliessen, ein bisschen rumblödeln, eine letzte Zigarette rauchen und Spass haben. «Das ist alles. Also wir spielen uns nicht groß warm, wir machen keine Soundchecks – wir gehen da raus und machen unser Ding. Eben, wie wir es immer tun», ergänzt Angus im Interview.

 

Sänger Brian Johnson musste die Band vor ein paar Jahren verlassen, weil er massive Probleme mit den Ohren bekam und mit einem Verlust des Gehörs konfrontiert war. Offenbar war der Grund dafür ein Autounfall. Laut verschiedenen Interviews waren 2015 bereits Probleme vorhanden, als die Proben für den überraschenden Gig am Coachella begannen. Was die Hörprobleme von Brian Johnson angeht, so ist eine positive Geschichte untrennbar damit verbunden. Der Spezialist Stephen Ambrose hat eine neue Art von In Ear-Monitoring entwickelt, das dem Sänger wieder Konzerte ermöglichen sollte, ohne einen Gehörverlust zu fürchten. Die Legende sagt, dass Ambrose Videos zu seiner Erfindung ins Netz gestellt hat, um Brian darauf aufmerksam zu machen. Der (nicht ganz selbstlose) Zweck: Ambrose wollte natürlich Brian helfen, aber AC/DC wieder mit Brian Johnson live sehen. Johnson hat die Nachricht bekommen und Stephen Ambrose konnte helfen. So freut sich Brian Johnson laut diverser Interviews sehr, dass die Entwicklung so gut funktioniert hat. Rund drei Jahre später sind die gesundheitlichen Probleme so weit im Griff, dass Johnson auf dem neuen Album «Power Up» wieder singen kann und erste Live-Tests (ohne Publikum) besser als erwartet verlaufen sind. Und Angus Young hat bestätigt, dass AC/DC vor der Corona/Covid 19-Pandemie an der Planung für Gigs gewesen seien. Wie gross die Tour sein sollte, ist aber unklar. Aber hoffentlich stehen AC/DC bald wieder auf einer (Schweizer?) Bühne.

 

Tour ist das Stichwort. Etwas Einblick in die Dimensionen, in denen sich AC/DC bewegen, wenn sie auf Tour sind, gibt ein Hintergrundbericht des Teams von metal-heads.de, das 2016 in Düsseldorf hinter die Kulissen blicken durfte. So dauerte der Aufbau der Bühne in jener Phase der Tour circa 6 – 8 Stunden (zu Beginn der Tour sogar bis 12 Stunden). 123 Teammitglieder und 100 lokale Helfen sind vor Ort. 45 Sattelschlepper transportieren die Bühne von Gig zu Gig, alleine 15 Schlepper fahren nur die massive Stahlkonstruktion von Ort zu Ort. Es sind 3 komplette Sets im Einsatz und jedes hat ein Gewicht von mehreren hundert Tonnen. Auskunft gab damals AC/DC-Produktionsmanager Dale Skerseth, der seit 1995 mit der australischen Rockband arbeitet.

 

Ein kleines, aber interessantes Detail verriet Dale Skerseth auf die Frage, was denn AC/DC so für Ansprüche hätten. Man hört bei grossen Namen immer wieder von Ansprüchen wie komplett weissen Garderoben oder Süssigkeiten in einer bestimmten Farbe sortiert, vom Alkohol gar nicht zu reden. Dale verrät, dass AC/DC sich vor allem wünschen, viel Platz auf der Bühne zu haben. «Eine Fläche von ca. 6 m x 25 m soll es dann schon sein», berichtet der Artikel.

 

in den letzten zwei, drei Jahren machten Gerüchte um eine Reunion von AC/DC im Netz die Runde. Gierig wurde jeder noch so kleine Hinweis von der Fangemeinde – AC/DC hat äusserst treue Fans – aufgesaugt. Da war mal ein Foto vor einem Studio zu sehen, das die Band zeigt. Mal eine Aussage von vermeintlich bandnahen Quellen. Heute ist klar, dass die Band seit 2018 am «Comeback» werkelte. Den ausgelutschten Begriff Comeback muss man hier tatsächlich verwenden, weil neben Angus Young auch der gesundheitlich angeschlagene Sänger Brian Johnson, der durch Drogen aus der Band entlassene Drummer Phil Rudd und Bassist Cliff Williams zurück im Boot sind. Also quasi AC/DC wie man sie seit Jahren als Stammbesetzung kennt. Einziger Wermutstropfen: Malcolm Young ist 2017 verstorben. Ihn ersetzt Stevie Young, der Neffe von Angus und Malcolm, der bereits früher mehrfach für Malcolm an der Rhythmusgitarre eingesprungen ist.

 

Für Bassist Cliff Williams war laut eigener Aussage die Aussicht auf ein Album als Tribut für Malcom Young der Hauptgrund aus dem Ruhestand zurückzukehren. Auf «Power Up» sind tatsächlich einige Songs zu hören, an denen Malcolm vor seinem Tod mit Angus gearbeitet hat und die von der Band beendet wurden. Offenbar haben sich über die Jahre einige Songs angesammelt, die die Brüder gemeinsam geschrieben haben. Angus erklärte bei mehreren Gelegenheiten, dass er sich nach der «Rock Or Bust»-Tour mit dem Material beschäftige habe, um die angefangenen Songs auf ein Album zu bringen. Zwar ist Malcolm selbst nicht auf dem Album zu hören, aber sein Geist soll mitschweben. Angus erwähnt in einem aktuellen Interview mit Metal Hammer als Beispiel das Riff in «No Man’s Land», das einen Hauch von Dudelsack habe. Das sei eine dieser Ideen von Malcolm gewesen.

 

Zwischendurch eine witzige Anekdote: Brian Johnson hat gegenüber dem englischen NME eine abenteuerliche Geschichte erzählt. So waren er und Malcolm Young mit ihren Frauen einst auf einer kleinen Tour durch Schottland. Malcom, der Feuerwerk liebte, hatte eine Kiste Böller dabei. Eines Abends waren sie ziemlich betrunken und beschlossen, in einem Hotel nahe Loch Ness zu übernachten. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Im Gegenteil. Sie machten es sich zur Aufgabe, das Ungeheuer von Loch Ness zu finden bzw. mit Feuerwerk aufzuscheuchen. Also marschierten sie zum Wasser und stellten sich direkt knietief rein. Malcom hatte laut Johnson in einer Hand einen Drink und in der anderen eine Kiste mit Feuerwerk und versuchte das Monster anzulocken. Geheult hätten die beiden wie wild. Gefunden haben sie natürlich nichts. Als sie später zu ihren Frauen ins Hotel zurückkehrten, waren sie aber voller Schlamm und hatten Stroh in den Haaren.

 

Manchmal ist die Welt ein Dorf. Die Brüder Angus und Malcolm Young, Cliff Williams sowie die beiden Sänger Bon Scott (gest. 1980) und Brian Johnson sind alle in Grossbritannien geboren und mit ihren Familien nach Australien ausgewandert. Vielleicht hätten sich die Musiker, die in unterschiedlichen Teilen Grossbritanniens geboren wurden, nie kennengelernt, wenn ihre Eltern nicht ausgewandert wären und die Welt wäre um ein Stück Rock-History ärmer. Brian Johnson ist sich dessen bewusst und bezeichnet das in einem Interview mit dem Blick als «Geschenk».

 

Und zum Schluss ein Zitat von Angus aus einem aktuellen Interview mit der Limmattaler Zeitung, das sein Empfinden zur Band wunderbar einfängt: «AC/DC sind wie ein gutes, altes Paar Schuhe. Man schlüpft rein, und es passt. Man zieht die Schuhe immer wieder gerne an, auch wenn sie nicht mehr die neusten sind.»

 

AC/DC - «Shot In The Dark»

 

  • Band: AC/DC
  • Album: «Power Up»
  • Ab sofort im Handel
  • Bandwebsite

 

Bäckstage Redaktion / Fr, 13. Nov 2020