«Jetzt ist es soweit!»

#esthertextet step 2
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©Bäckstage.ch

Wer kennt sie, diese Momente, in denen man plötzlich alles stets Vor-sich-hergeschobene-Unerledigte erledigen will? Und am besten alles auf einmal. Gemacht ist schliesslich gemacht. Aber eben leichter gesagt als getan.

 

Genau so ein Moment ist jetzt. Ein Song soll her, jetzt! Der Song, der es dann wird. Ideen habe ich viele – und eigentlich bracht es ja nur eine gute Idee für einen guten Song. DIE Idee! Und während ich in alten, in all den Jahren gesammelten und vor sich hinstaubenden Seiten blättere, merke ich, dass ich etwas Neues beginnen möchte. Nicht aus verschiedenen Textstellen und zusammenhanglosen Reimen einen Song basteln, sondern einen ganz neuen Text schreiben!

 

So sitze ich also vor dem Tablet und bin bereit loszutippen. Ein Wort ergibt das nächste, doch dieses lösche ich wieder, denn ich weiss nicht, für welche ich mich entscheiden soll. Denn dies soll schliesslich der perfekte Songtext werden. Doch das Streben nach Perfektion auf Anhieb blockiert mich und das Löschen diverser Wörter, die vielleicht ja doch gut waren, hindert mich daran, weiterzukommen. Ich organisiere mir also Stift und Block – oder versuche es zumindest, denn das vorherrschende Chaos auf meinem Schreibtisch zwingt mich fast dazu, nebenbei das Zimmer aufzuräumen. Eigentlich entstehen im Chaos die besten Ideen – oder auch beim aktiven Aufräumen. Denn auf der Suche nach einen Schreibblock – und ehrlicherweise auch nach Inspiration – habe ich einen lang verloren geglaubten Schlüsselanhänger und ein paar Postkarten gefunden, die Pinnwand neu aufgefrischt … und tatsächlich eine konkrete Idee! Also, jetzt aber zurück ans Schreiben.

 

Papier hilft. Ich schreibe einfach drauflos, denn der Block hat genügend Seiten, daher sind einige Fehlstarts leicht zu verzeihen. Ich kritzle, streiche, markiere und setze allerlei Symbole. Kreatives Schreiben also. Diese Technik traf ich zum ersten Mal während meines Linguistik-Studiums an: Es befreit und kann Verborgenes (hoffentlich Gutes) ans Licht bringen. Nach einer geschätzten halben Stunde sitze ich stolz vor einem vollgeschriebenem Blatt – und bin überraschend müde. Also belohne ich mich erst mal mit etwas Trash-TV, um etwas abzuschalten und mich von dieser sprudelnden Kreativität zu erholen. Schliesslich habe ich ja jetzt schon mal das Gröbste bereits erledigt … Oder?

 

Clip zur Stimmung: Black Eyed Peas - «Let’s Get It Started»

 

#estherschreibt: Der Anfang

 

Esther Beck / Fr, 11. Jun 2021