Nada Surf erweist dem Abart die letzte Ehre

Konzertkritik: Nada Surf
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Facebook / Nada Surf

Bereits bei den zwei Supportacts Ezra Furman und Tall Ships ist das Abart gut gefüllt. Das Konzert ist schon seit längerem ausverkauft und man merkt den Gästen die Vorfreude auf Nada Surf an. Kurz bevor die Band die Bühne betritt, wird es dann richtig eng im Club. Ich postiere mich in den hinteren Reihen der Konzertbesucher und warte gespannt. Es gibt wohl nur sehr wenige Clubs mit einer so speziellen Bühne wie das im Abart der Fall ist: dreieckig in eine der vielen Ecken des Raumes eingefügt. Je nachdem wo man im Club steht, versperren einem zwei schwarze Säulen und das in der Mitte der Tanzfläche stehende DJ-Pult den Blick darauf. Aber daran stört sich niemand der zahlreichen Anwesenden — machen diese Details doch genau den Charme des Abarts aus. Und genau dieser lockte Nada Surf an diesem Abend nach Zürich. Der Club muss Ende des Jahres für immer seine Tore schliessen und die Musiker aus den USA wollen sich mit einem speziellen Konzert vom Abart verabschieden. Immerhin spielten sie bereits dreimal hier.

 

Und dann betritt die Band endlich die Bühne. Eine kurze Begrüssung und schon legen sie mit ihren ersten Songs los. Das Publikum ist von Anfang an begeistert und zu 100 Prozent dabei. Viele eingefleischte Nada Surf-Fans sind anwesend und singen sämtliche Texte lauthals mit. Mit Hits wie «Waiting For Something», «Weightless» und «Do It Again» spielen sie sich quer durch sämtliche ihrer sieben Alben. Dazwischen unterhält Sänger Matthew Caws das Publikum mit viel Witz und Charme. Ein störend greller Scheinwerfer kommentiert er mit: «Für mich macht dieses Licht den Unterschied zwischen Leben und Tod aus. Könntet ihr es also bitte nur dann einsetzen, wenn es sich lohnt zu sterben?»

 

Am Ende sind sowohl Fans wie auch Musiker zufrieden. Das war ein Konzert, wie man es vom Abart kennt und liebt. Matthew Caws sprach wohl allen Anwesenden aus dem Herzen, als er sagte: «Wir werden diesen Ort vermissen.»

Laura Zeller / So, 04. Nov 2012