Leinen los für Santiano
Das Schiffshorn ertönte, die Möven kreischten und das Meerrauschen erklang. Um halb acht am Sonntagabend lief die Santiano in den Hafen von Amriswil ein, wo eine Schaar hochmotivierter Matrosen sich bereits am Landungssteg versammelt hatte, um auf der sagenumwobenen Karavelle unter Kapitän Björn Both anzuheuern. Kurz darauf hiess es dann: «Aye aye, Leinen los!» An Deck fünf Seebären und ihre zwei Hilfsmatrosen.
Die Santiano besingend nahmen sie Kurs aufs offene Meer, liessen das Festland und die letzte Bake hinter sich und waren für die kommenden zwei Stunden gänzlich der rauen See ausgesetzt. Die Stimmung an Bord hätte nicht besser sein können und so vermochten die Shanty-Rocker Wind und Wetter mühelos zu trotzen.
Von Sehnsucht, Freiheit und Hoffnung
Santiano vereinen in ihren Liedern Sehnsucht, das Verlangen nach Freiheit sowie Unabhängigkeit und die Hoffnung auf eine bessere Welt, dort am Horizont, wo Meer und Himmel aufeinandertreffen. So wuchsen nach kürzester Zeit Lieder wie «Kinder des Kolumbus», aus der Feder von Peter Reber, und «Lieder der Freiheit» zu von Hoffnung und Mut getragenen Seemanns-Hymnen heran. Ganz nach dem Motto: «Das Meer sei uns Zeuge, kein Mensch wird uns beugen. Erhobenen Hauptes, gehen wir bis zum Schluss. In Freiheit geboren und keinem verschworen als unserer Mannschaft - ein jeder von uns.»
Mit dem Heimatlied «Hoch im Norden» lief die Santiano wieder in den sicheren Hafen von Amriswil ein. «Ein würdiger Abschluss unserer kleinen Schweiz Tournee», so Kapitän Both. Was bleibt: das Fernweh nach der hohen See und das Seemannsblut, das fortan und «Bis in alle Ewigkeit» durch die Adern pulsiert.
«Ahoi, Santiano!»