Headbangen zu Bamboleo

Konzertkritik: Ensiferum im Komplex Klub
Bildquelle: 
Facebook: Ensiferum

Zum ersten Mal pilgerten die Schweizer Ensiferum-Anhänger nicht ins Prattler Z7, sondern in den vergleichsweise kleinen Komplex Klub in Zürich. Dieser war dann aber auch gut gefüllt.

 

Spätestens seit Eluveitie weiss man, dass guter Folk-Metal durchaus auch made in Helvetia sein kann. So musste sich auch die Luzerner Support-Band Abinchova durchaus nicht hinter dem grossen Hauptact verstecken. Die starken Growls von Sänger Arnaud und die cleane, schöne Stimme von Violinistin Nora harmonierten wunderbar, und alle sieben Musiker auf der Bühne trugen dazu bei, dass von Beginn an eine tolle Stimmung im Klub herrschte. «Ihr werded eh nüt verstoh», war sich Arnaud sicher, aber tatsächlich konnte man Teile der hochdeutschen Texte durchaus verstehen, was bei der Musikrichtung nicht selbstverständlich ist und für die Qualität der Vocals spricht. Handeln taten sie übrigens unter anderem von grünen Froschmenschen, die Jungfrauen verspeisen.

 

Die Helden des Abends betraten dann schliesslich unter viel Applaus und mit der obligatorischen Kriegsbemalung die Bühne, und begannen mit «Axe of Judgement», welches wie genau ein Drittel der präsentierten Songs vom aktuellen Album «One Man Army» stammt. Die vier Mannen und die Dame von Ensiferum sprechen nicht viel, sondern machen einfach Musik und sorgen für Stimmung. Aber wie. Da wurde geheadbangt, gejubelt und mitgegrölt. Den Höhepunkt bildeten fünf Hüte: «You don’t have any idea what is going on. We will play the next song with huge Sombreros on.» Was folgte war der allseits bekannte Hit «Bamboleo» der Gipsy King – nicht ohne vorangegangenes Links-Rechts-Klatsch-Battle. 

 

Als Zugabe gab es «In my Sword I trust», «Twilight Tavern» und «Iron» auf die Ohren, ehe die Finnen um 22.45 etwas früh aus den Scheinwerfern traten. Das Publikum wirkte dennoch rundum zufrieden. 

 

 

Ein stimmungsvoller Abend ganz im Zeichen des Folk-Metals, mit einer tollen Vor- wie auch Hauptband. 

Seraina Schöpfer / Do, 15. Okt 2015