Leben in der Tiergrossstadt

Movie-Kritik: Zoomania
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Der neue animierte Film von Disney spielt in einer Stadt, in der Tiere sich wie Menschen verhalten, reden, arbeiten und sich anziehen. Die Geschichte handelt von einem Häschen vom Land namens Judy Hopps (Ginnifer Goodwin), das gerne in der Stadt Polizistin werden möchte. Dabei muss Judy  lernen, sich gegenüber männlichen Mitarbeitern zu behaupten und mit einem kleinkrimminellen Fuchs (Jason Bateman) zusammenarbeiten, um eine Reihe von Verbrechen in der Grossstadt aufzuklären.

 

«Zoomania» beginnt unaufregend mit einer ungeschickten Expositionsszene, die eine Welt, in der Tiere miteinander zusammenleben wie Menschen, trotz der Offensichtlichkeit der Animation erklären will. Zusammen mit einem schauerlich kitschigen Song gesungen von Shakira beginnt der Film auf entmutigende Weise fantasielos, sich ganz auf die Wirkung von Tieren in Kleidern verlassend – etwas, das durchaus keine neue Idee ist.

 

 

Judy ist hart im Einsatz. 

 

Sobald die Geschichte jedoch nach den ersten zehn Minuten vom Land in die Tiergrossstadt verlegt wird, nimmt sie Fahrt auf. Dies ist nicht nur dem Skript zu verdanken, das von klischiertem Expositionsdialog zu handfester Figurenzeichnung wechselt, sondern auch der sympathischen und faszinierenden Figur des von Jason Bateman gesprochenen Fuchses.

 

Das ungleiche Duo des aufgestellten Häschens, das sich als wahre Polizistin bewähren muss und des Fuchses, der über die Stereotypen gegenüber seiner Rasse hinauszuwachsen aufgegeben hat, macht sich daran, herauszufinden, was es mit den verschwundenen Raubtieren auf sich hat. Der Film, der klischiert und langweilig beginnt, wird zunehmend lustiger und spannender. Es gibt nicht nur Verweise auf Filmklassiker, es werden auch Themen am Puls der Zeit behandelt wie ungleiche Behandlung am Arbeitsplatz und Stereotypen gegenüber anderen Rassen.

 

Überzeugende Synchronsprecher und interessante Themen: Disneys neuster Animationsfilm ist nicht nur etwas für Erwachsene.

 

  • Zoomania (USA 2016)
  • Regie: Byron Howard, Rich Moore
  • Sprecher (Originalversion): Ginnifer Goodwin, Idris Elba, Jason Bateman
  • Laufzeit: ca. 110 Minuten
  • Kinostart: 3. März 2016

 

 

 

Jonas Stetter / Mi, 02. Mär 2016