Laurence (MELVIL POUPAUD), ein Andersdenkender, Literaturlehrer und Poet trifft die Liebe seines Lebens, die rothaarige Filmregisseurin Fred (SUZANNE CLÉMENT). Sie brauchen nur sich, machen Listen mit Menschen und Sachen, die ihr Glück mindern, Bitterschokolade zum Beispiel. Am liebsten fahren sie in die Autowaschanlage, abgetrennt von der restlichen Welt. Doch plötzlich zerbricht ihre Seifenblase, denn Laurence gesteht seiner Liebe, dass er im falschen Körper geboren wurde und lieber als Frau weiterleben möchte.

Was passiert, wenn der Mann, den man liebt, nicht mehr Mann sein kann? An was kann man sich festhalten, was war Wirklichkeit, was bleibt?

Verantwortlich für das Drehbuch, den Filmdreh, die Kostüme und den Schnitt ist der 23-jährige Kanadier XAVIER DOLAN. Nach «J’ai tué ma mére» und «les amours imaginaires» (indem er selber eine Hauptrolle übernahm) ist dies nun sein dritter Spielfilm. Letzt enannter, wie auch «Laurence Anyways», wurden am Film Festval in Cannes gezeigt, wo SUZANNE CLÉMENT für ihre Leistung als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde.

«Laurence Anyways» vereint stilsichere Bilder mit einer menschlichen Geschichte. (Mit Maus über Bild fahren)

Ein Film, der das Wesen seiner Hauptfigur Laurence sehr schön widerspiegelt und im Grunde eine wunderschöne Zeitreise in die frühen 90er Jahre ist. Die Bilder sind mal schrill und bunt, dann wieder ruhig und bedacht. Man wird in eine Welt hineingesogen und dann doch wieder von den exzentrischen Figuren allein gelassen. Das Thema der Transsexualität bietet Boden für ein Weiterdenken.

Eine Zelebration der Andersartigkeit, die aber auch die Frage aufkommen lässt: Wollen wir denn nicht alle dasselbe?

• Laurence Anyways (Canada, 2011)
• Regie & Drehbuch: Xavier Dolan
• Besetzung: Melvil Poupaud, Suzanne Clément, Nathalie Baye, Monia Chokri
• Dauer: 161 Minuten
• Kinostart: 14. März 2013