The Overtones: Old-Fashioned-Flair im Kaufleuten

The Overtones: Showcase im Kaufleuten
Bildquelle: 
Miriam Fischer

Gestern Abend war das Kaufleuten für einmal fest in Frauenhand. Für das Showcase von «The Overtones» konnten a) nur Tickets gewonnen werden und b) wurden einzig Frauen eingelassen. Um auch noch ein c) zu haben: Die Ausnahme bildete das rein männliche Barkeeper-Team des Kaufleuten, das dann verständlicherweise auch einen glücklichen Eindruck machte.

 

DRS3-Moderator Nik Thomi begrüsste das Publikum und bewies, dass er gerne ein wenig mit dem Feuer spielt. Sein «ich hoffe, ihr habt mittlerweile das Neuste aus der Zeitschrift Gala besprochen und ihr wisst nun alle, welche Nagellackfarben gerade im Trend sind» erntete laute Buh-Rufe. Die natürlich nicht wirklich böse gemeint waren - schliesslich wollen die Damen ja auch gar nicht, dass die Männerwelt erfährt, was wir WIRKLICH besprechen, wenn wir unter uns sind..

 

Dann war es Zeit für den Auftritt der fünf elegant gekleideten Herren aus England. Sie legten los mit «Sh-Boom». Dazu präsentierten sie perfekt synchrone Tanzschritte, die allerdings auch etwas Boygroupmässig anmuteten. Die Ladies hatten Spass. «The Overtones» scherzten zwischen den Songs galant mit dem Publikum und spätestens bei «Beggin‘» legten auch die Frauenfüsse in der hintersten Reihe einige Tanzschritte aufs Parkett. Die Jungs gaben sich publikumsnah. Nach der knapp einstündigen Show signierten sie noch mindestens eine halbe Stunde lang CDs und verteilten ausdauernd Autogramme.

 

«The Overtones» ist auf jeden Fall eine interessante Band mit einem ungewöhnlichen Musik-Mix zwischen R’n’B und modernem 50er-Jahre Doo-Wop. Besonders überzeugt haben die beiden Leadsänger Lachie, dessen Kür die tiefen Töne sind, und Darren, der in den Höhen brillierte – seine Stimme erinnert teils ein wenig an Justin Timberlake. Die Musik kam vom Mischpult - aber wer weiss, ob man die Briten bei einem nächsten Konzert nicht auch mal mit Live-Band antrifft. «The Overtones» würden sich auf jeden Fall «sehr freuen, wieder nach Zürich zu kommen».

Linda von Euw / Do, 16. Feb 2012