«Dä isch ja abgange wie es Zäpfli!», jubelt ein Fan seinem Kollegen zu, als sie sich nach dem Konzert ihre Jacken von der Garderobe holen. Treffende Beschreibung. Alles beginnt kurz nach acht Uhr, als Support DJ Baller B den Zuschauern in der Härterei gehörig einheizt. Die Konzerthalle ist gut gefüllt, aber man hat gerade angenehm Platz in der Menge. DJ Baller B scheint seinen Auftritt ebenso zu geniessen wie sein Auditorium, denn er hört kaum mehr zu grinsen auf. Doch dann gibt ihm ein Crewmitglied ein Zeichen, der DJ lässt seinen Sound ausklingen und verabschiedet sich vom Publikum. In der kurzen Pause zwischen Support und Hauptact Example steigt die Ungeduld der wartenden Zuschauer merklich. Glücklicherweise erscheint der Engländer ziemlich bald mit seiner Band auf der Bühne.

Example, der in seinen Tracks gern Hiphop mit Dubstep-, Dance- und Drum’n’Base-Elementen vermischt, trägt ein schwarzes Star Wars T-Shirt und ist in Partylaune. Seine Band besteht aus dem Bassisten, dem Drummer und dem E-Gitarristen, der nebenbei noch das Keyboard bedient. In dieser Konstellation produzieren sie einen überraschend grossen Teil der elektronischen Musik gleich selber live auf der Bühne – nur sehr wenig wird per Laptop hinzugemischt. So liefern Example und seine Band den Zuschauern eineinhalb Stunden lang Hit um Hit — von «Kickstarts» über «Stay Awake» bis «Natural Disaster». Der grösste Teil des Publikums scheint sämtliche Songtexte auswendig zu kennen oder lernt die Refrains zumindest sehr schnell. So wird der 32-Jährige Brite neben seiner Bandmitglieder meistens noch von einem Zuschauerchor begleitet. Daneben bringen die House- und D’n’B-Beats noch den hintersten Tanzmuffel im Saal zum Beine bewegen. Gegen Schluss des Konzerts scheint sich kaum einer der Anwesenden (Musiker oder Zuschauer) der mitreissenden Partystimmung entziehen zu können, die sich breit gemacht hat. Sogar die fürs Licht und Sound zuständigen Crewmitglieder singen die Refrains mit.

Pünktlich nach 1.5 Stunden ist die Party vorbei. Example verabschiedet sich vom Zürcher Publikum mit seinem bisher grössten Hit «Changed The Way You Kissed Me» und lässt sich nochmals gebührend feiern. Dann gehen die Lichter an und die verschwitzten Zuschauer ziehen fröhlich von dannen. Man kann definitiv behaupten: sie sind alle wie «Zäpfli» abgegangen.