Tom Walker spielte im vollen Kofmehl

Konzertkritik: Tom Walker im Kofmehl
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Bäckstage / © Sandra Rohrer

Ausverkauft war das Kofmehl, bis auf den letzten Platz gefüllt. Nur logisch, dass die Leute eng standen und die Temperatur schnell mal hoch stieg. Aber das sehr gut durchmischte Publikum von jung bis alt störte das wenig.

 

Das Mikrophon stand bereit für den Briten Tom Walker, der letztes Jahr von der BBC als Newcomer des Jahres ausgezeichnet wurde. Seit 2015 macht Tom schon Musik und teilte mit einigen Künstlern wie The Script, Hurts und George Ezra die Bühne.

 

Der erste Song, denn viele kannten, war der Radiohit «Angels». Tom hat ebenfalls eine Acoustic Version des Songs auf Spotify veröffentlicht. Im Kofmehl spielte er aber die reguläre Version. Danach war «Rapture» an der Reihe. Tom meinte es sei sein Self-Therapy-Song und fragte das Publikum, ob es mit ihm Therapie machen wolle und sie sollen «Fuck Yeah» mit ihm singen. Die ersten Reihen machten dabei sehr gut mit. Aber im hinterern Teil der Halle fühlte sich die Stimmung eher etwas durchzogen an. Einige Leute standen zudem hinter den Treppen und konnten kaum etwas sehen, nutzen diese Gelegenheit dafür, um zu reden und was zu trinken, anstatt dem Konzert zu lauschen.

 

Fotos: Bäckstage / © Sandra Rohrer (sandrarohrerphotography.com

 

Danach war dann die Bühne überraschend schnell dunkel und die Band inkl. Tom Walker weg. Die ersten Leute verliessen schon den Saal, weil der Break ein bisschen lange dauerte. Sieben sehr junge Jungs verliessen noch in der Pause ziemlich sauer das Konzert und gleich danach trat Tom zurück auf die Bühne und sang seinen Hit «Leave a Light on». Der Song durfte nicht fehlen, immerhin konnte Tom mit dieser Single internationale Erfolge feiern. Plötzlich standen die sieben Jungs wieder im Publikum, aber man merkte ihnen an, wie genervt sie immer noch waren. «Leave a Light on» hat Tom für einen Freund geschrieben, der gestorben ist

 

Danach war schon nach einer Stunde definitiv Schluss. Ziemlich enttäuschend, dass bei einem Ticketpreis von 45.– der Musiker nur eine Stunde auf der Bühne steht. Egal ob Tom Walker live ziemlich gut ist, in diesem Fall stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis nicht so wirklich, was man einigen Leuten, besonders den erwähnten sieben genervten Jungs, gut ansehen konnte.

 

Tom Walker hat eine Stimme mit Wiedererkennungswert, die ziemlich stark ist und das Konzert im Kofmehl hat gezeigt, dass er live besser ist als auf den EPs. Aber er kann auch sehr softe Songs singen, dazu hat er die Stimme und weiss, wie er sie benutzen muss. Ein Album ist leider noch nicht veröffentlicht, aber es ist in den Startlöchern und sollte am 1. März 2019 erscheinen. Titel wird voraussichtlich «What a Time to be Alive». Wäre dieses Album schon vor dem Konzert draussen gewesen, vielleicht hätte das Konzert etwas länger gedauert.

 

Tom Walker erreichte die Leute im ausverkauften Kofmehl, auch wenn das Konzert kurz war, live ist Tom Walker überzeugend.   

 

 

Sandra Rohrer / Do, 29. Nov 2018