Robbie Williams in Stein gemeisselt im Letzigrund

Konzertkritik: Robbie Williams @ Letzigrund
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Mount Rushmore 2.0 – Robbie Williams‘ Gesicht in Stein gemeisselt. Da möchte man schnell denken, dass Bescheidenheit nicht gerade zu Robbie Williams Stärken zählt. Doch ganz anders sieht es dabei mit seinem verblüffend grossen Mass an Selbstironie aus. Dass der smarte Brite, der in der Vergangenheit durch seine Drogen- und Alkoholexzesse immer wieder für Schlagzeilen sorgte, auch älter geworden ist, war beim Konzert in Zürich nicht zu übersehen.

 

Mount Rushmore 2.0. Robbie wacht über seine Fans.

 

«Let Me Entertain You» - der Song war Programm: ganz in Schwarz mit Glitzerfrack schwebte Robbie Williams zu Beginn der Show von seinem übergrossen Antlitz herab auf die Bühne. «Hallo Zürich! Ich bin Robbie Williams und für zwei Stunden gehört euer Arsch nur mir!», verkündete er und dem Spektakel aus Pyrotechnik, Feuer, Wasser, Luftballons, Nebelmaschinen und einer grandiosen Lichtershow stand nichts mehr im Weg.

 

 Frauenherzen aus aller Welt

 

Sieben Jahre ist es her, dass er zwei ausverkaufte Shows im Stade de Suisse in Bern vor rund 80‘000 Leuten spielte und begeisterte. Am Freitagabend war es endlich wieder soweit – Robbie Williams ist zurück. Der Sänger und Entertainer begeisterte erneut in der Schweiz. Dieses Mal mit seiner «Take The Crown»-Tour im ausverkauften Letzigrundstadion vor 48‘000 Konzertbesuchern.

 

Robbie fliegt im Glitzeranzug vom Kopf in der Bühnenwand den Fans entgegen.  

 

Nicht nur aus den angrenzenden Ländern wie Deutschland, Frankreich und Österreich, sondern auch vom anderen Ende der Welt – aus Neuseeland – kamen Menschen, um Megastar Robbie Williams live zu sehen. Zweifelsohne ist er der Mann, der Frauenherzen höher schlagen lässt und mit dem sich Männer gern mal auf ein Bier in der Kneipe um die Ecke treffen würden.

 

 Der Entertainer Williams war im Letzigrund in Bestform. 

 

Mit Schalk und Ironie und nicht zuletzt mit Klassikern von «Kids» und «Sin Sin Sin» über «Bodies» und «Come Undone» bis hin zur Akustik-Version von «Millennium », «Better Man» und «Sexed Up» hatte er sein Publikum fest im Griff. Dabei wirkte seine Stimme keinesfalls in die Jahre gekommen, sondern kräftiger, ausgereifter und gefestigter denn je.

 

 Sexappeal und Charme

 

Altershalber wurde auch schon mal der abgesägte Mikrofonständer, mit dem Robbie die Bühne unsicher machte, als Gehstock missbraucht. Robbie Williams versteht es gezielt zu kokettieren. Doch auch mit seinen 39 Jahren hat Robbie Williams keinesfalls an Sexappeal verloren, denn die paar Kilo mehr auf den Rippen machte er gekonnt mit einer grossen Portion Charme wett.

 

 Als elementar für die musikalische Qualität erwiesen sich die drei Background-Sängerinnen. 

 

Ein Schluss-Bouquet wie aus dem Bilderbuch markierte die Zugaben. Mit «Feel», «She’s The One» und «Angels», vom Publikum begeistert mitgesungen und mit einem gigantischen Feuerwerk zur Perfektion abgerundet, verabschiedete sich Weltstar Robbie Williams. Man kann nur hoffen, dass bis zu seinem nächsten Auftritt nicht erneut sieben Jahre vergehen müssen.

 

Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von usgang.ch. Mehr Bilder gibt es in der Galerie.

Dominique Rais / Sa, 17. Aug 2013