Northlane funktionieren mit neuem Frontmann bestens

Konzert-Kritik: Northlane im KIFF
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Northlane Promobild

Don`t let the world rot. Nur eine von vielen gesellschaftskritischen Zeilen welche an diesem Abend durch den Raum hallen. Nicht nur textlich, sondern auch musikalisch darf man auf hohes Niveau gespannt sein.

 

Eröffnet wird der Abend von Hellions aus Down Under. Die noch relativ unbekannte junge Band spielt vor bereits gut gefülltem Raum und das Publikum geht von Beginn an gut mit. Die fünf Australier geben den gesamten Gig hindurch Vollgas und dürften sich an diesem Abend den ein oder anderen neuen Fan erspielt haben.

 

Hinter gezogenem Vorhang wird schnell umgebaut für die zweite Band des Abends, The Acacia Strain aus Massachusetts. Die Band um Frontsänger Vincent Bennett ist mittlerweile nur noch zu viert unterwegs, da Devin Shidaker alleine in die Saiten langt. Dieser Posten war früher mit drei Gitarristen besetzt. Die Amis überzeugen mit slamigem Deathcore und starken Vocals. Sänger Bennett rennt von einem Bühnenrand zum anderen, hin und her, und punktet zudem mit starken Ansagen. In der Mitte des Raums entsteht ein grosser Moshpit. Leider gibt es immer einige schwarze Schafe die die Message der Bands nicht verstehen und sich im Pit total rücksichtlos aufführen. Nach einem kurzen Gerangel und dem zum Glück einzigen Einsatz der Security ist jedoch alles wieder im Lot. Trotz des kleinen Zwischenfalls war es ein absolut gelungener Auftritt.

 

Für die Djent-Freunde im Publikum hat das warten nun ein Ende. Volumes aus Los Angeles übernehmen die Bühne. Die beiden Sänger Michael Barr und Gus Farias haben das Publikum genauso im Griff wie der Rest der Band ihre Instrumente. Höchst präzises Zusammenspiel und der Wechselgesang der beiden Frontmänner machen den Sound von Volumes aus. Die Kaliornier liefern eine super Show ab und verabschieden sich mit dem Song «Wormholes» vom zufriedenen  Publikum.

 

Charismatischer Frontmann

 

Mit Stroboskop-Gewitter und sphärischem Sound geht es los mit den fünf Australiern von Northlane. Sie starten ihr Set mit «Obelisk» und sorgen vom ersten Moment an für super Stimmung. Das sie so gut wie pausenlos unterwegs sind, merkt man ihnen überhaupt nicht an, sie zeigen im Gegenteil absolute Freude am Spielen und kein Anzeichen von Müdigkeit. Das letzte Jahr war nämlich alles andere als ruhig. Nachdem Adria Fitipaldes aufgrund stimmlicher Probleme aussteigen mussten, bewarben sich um 2000 Leute für seinen Posten. Mit Marcus Bridge wurde ein passender Ersatz gefunden. Danach waren die Truppe mit Heavan Shall Burn und Parkway Drive unterwegs, und jetzt sind sie mit ihrem neuerschienen Album Node auf Tour.

 

Der charismatische neue Frontmann Marcus überzeugt mit schnellen Wechseln von Cleangesang zu Screams. Auch inhaltlich fahren sie gross auf. Ihre gesellschaftskritischen Texte sollen die Leute anregen, aufzuwachen und die Welt zu einem besseren Platz zu machen.

 

Mit Songs wie «Rot», «Impulse» oder «Leech» treffen sie den Geschmack des Publikums. Allgemein gibt es viele Songs vom neuen Album zu hören, was aufgrund der Tatsache, dass die neuen Songs mit Marcus zusammen entstanden sind, auch Sinn macht. Northlane beweisen auf jeden Fall, dass sie auch mit neuem Frontmann super funktionieren, und verabschieden sich nach einer Zugabe vom glücklichen Publikum.

 

Ein Abend im Zeichen des Rock. Das KIFF hat geladen und Northlane und ihre Mitstreiter haben nicht enttäuscht. 

Marcel Wittwer / Sa, 17. Okt 2015