Kasabian überzeugten trotz Widrigkeiten in Zürich

Kritik: Kasabian @Maag Halle, Zürich
Kasabian
Bildquelle: 
Kasabian Facebook

«Wie kann es sein, dass Kasabian ihr Konzert vom Hallenstadion in die kleinere Maag Halle rückverlegen mussten, während vermutlich ein Hansdampf in allen Gasse wie Andreas Gabalier es schaffen wird, das Zürcher Hallenstadion zu füllen», betonte einer der Besucher des Konzerts,  für den diese Tatsache schlicht nicht nachvollziehbar ist.

 

Und trotzdem – die Stimmung hätte anlässlich des einzigen Schweizer Konzerts von Kasabian nicht besser sein können. Feucht-fröhlich und ausgelassen wurde von Anfang an, unter Bierduschen hinweg, geradezu unermüdlich bis hin zum letzten Takt getanzt. Wären die Konzertbesucher fürs Abfeiern und Pogen bezahlt worden, wären in jener Nacht wohl Millionen geflossen.

 

Technisches Können vs. euphorisierende Wirkung

 

Entgegen der Stimmung liess die Tonqualität, leider zu wünschen übrig. Die Tatsache, dass die Lautstärkeregler bis an den Anschlag aufgedreht schienen, machte das Ganze nicht besser. Lautstärketechnisch so haarscharf an der Schmerzgrenze, blieb vielen Konzertbesuchern – vor allem in den ersten Reihen – nichts anderes übrig als sich der herumliegenden Ohrenstöpsel zu bedienen.

 

Aufgrund der nicht optimalen Abmischung entstand so leider viel zu häufig ein soundtechnischer Einheitsbrei. Nichts desto trotz muss gesagt sein, dass es den vier Jungs von Kasabian, einschliesslich ihrer drei Live-Musiker, keinesfalls an technischem Können mangelte. Und überhaupt, mit ihrer britischen Smartness hatten die Brit-Rocker die Maag Halle sowieso vom ersten Moment an im Griff und konnten ihre euphorisierende Wirkung auf das Publikum auch bis zum Schluss hin aufrechterhalten.

 

Nicht nur die neuen Songs ab dem aktuellen Album «48:13» fanden den Weg auf die 90-minütige Setlist, sondern auch eine Vielzahl älterer Songs, darunter Kasabian-Hits wie «Days Are Forgotten», «Re-Wired» und dem abschliessenden, von längeren Instrumentalparts begleiteten «L.S.F.», was das Publikum freudig zeigte. Mit einer phänomenalen Lasershow, die sich gewaschen hatte, schienen auch die letzten wahrgenommenen Unstimmigkeiten wie aus den Köpfen des Publikums weggelasert.

Dominique Rais / Mi, 05. Nov 2014