John Garcia hat sich weiterentwickelt

Konzertkritik: John Garcia @ Schüür Luzern
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Bäckstage

Wenn John Garcia in der Schweiz spielt, pilgern die angefressenen Stoner-Rocker gezwungenermassen ans Konzert. So auch an diesem Dienstag nach Luzern in die atmosphärische Schüür. 

 

Komatsu

Komatsu eröffneten den Konzertabend. Die Stonerband aus den Niederlanden hatte einen soliden Auftritt, nichts wirklich Bahnbrechendes, aber sie beherrschen zweifellos ihre Instrumente. Stoner-Rock in seiner klassischen Form. Nur eine Handvoll Leute waren zur Zeit in der Schüür, was die Supporter allerdings nicht zu stören schien. 

 

Steak

Die zweite Band des Abends überraschte mit der markanten Stimme ihres Frontmannes. Sänger «Kippa» sang sich geradezu die Seele aus dem Leib. Unterstützt wurde er von Acid getränkten Gitarrensoli und harten, basslastigen Riffs. Definitv eine Band mit viel Potential.  

 

John Garcia

Bei John Garcia weiss man nie so genau, was einem erwartet. Und gleichzeitig ist es klipp und klar. Der ehemalige Frontman von Kyuss, Unida oder Slo Burn bleibt seinen Wurzeln (Desert/Stoner) treu, auch bei seinem neusten Werk. Trotzdem tendieren seine neueren Songs zu klassischen Rockriffs, die ohne weiteres aus den 70er Jahren stammen könnten. Selbst bezeichnet er seine Musik ja auch so: «It’s rock music». Garcias Repertoire war buntdurmischt. Kyuss, Slo Burn und natürlich seine Solowerke kamen etwa gleichermassen zum Zug. Quasi ein Best-Of-Konzert. Seine Stimme ist nicht gealtert. Er selbst wirkte zeitweise etwas verwirrt. Öfters befremdete er das Publikum mit zynischen Gesten. Er hatte ein ziemliches Durcheinander mit seinen Ohrstöpseln und auch der Mikrophonständer wurde zwischendurch mal umgeworfen. Am Schluss blieben die Lichter aus. Das begeisterte Publikum wartete auf die Zugabe. Zehn Minuten, nichts passierte. Die Band kam auf die Bühne: «Let’s play John out!» Und schon hämmerten die Riffs von «Supa Scoopa and Mighty Scoop» aus den Verstärkern. John Garcia gab nochmal alles und spielte all die grossen Kyuss-Klassiker als Zugabe. Schön, wenn diese Lieder auf der Bühne weiterleben. 

Matthias Niederberger / Di, 25. Nov 2014