Imperfekte Authentizität mit Glass Animals

Konzertkritik: Glass Animals im Plaza
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Facebook Glass Animals

Wie man im Englischen so schön sagt: «there’s two kinds of people…» Und so wie es zwei Sorten Leute gibt, gibt es auch zweierlei Künstler. Die, denen man am besten über ihre Studioaufnahmen lauscht und diejenigen, die es schaffen sich selbst in ihren Live-Auftritten zu übertreffen. Glass Animals, die englische Indie-Rock Band aus Oxford, gehört eindeutig der zweiten Kategorie an. 

 

Die Show im Plaza war perfekt. Nicht perfekt im polierten, langweiligen Sinne, sondern in ihrer charmanten, energiegeladenen, imperfekten Authentizität. Die Auswahl der Songs stimmte: Ein Mix von alten Hits wie «Black Mambo» oder «Pools» und neuen, wie «Life Itself» und «Youth», liess keinen öden Moment aufkommen und so tauchten sie das grün, blau schimmernde Plaza in mitreissende Beats, eindringliche Klangkonstellationen und einen fesselnder Mix an Synth-Pop/Indie mit smart platzierten Hip-Hop Elementen. 

 

Es war der letzte Stopp ihrer Tour, doch falls sie erschöpft waren, liessen die vier sich das überhaupt nicht anmerken. Energiegeladen und strahlend, begab sich Dave Bailey auf die Bühne und gab von der ersten Sekunde an alles. Ihren Hit «Gooey» sang er auf der Bar-Theke stehend, während er geschickt die hängenden Diskokugeln umtanzte. Seine Stimmung war ansteckend und schaute man sich an diesem Samstagabend im Plaza um, sah man viele strahlende Gesichter. 

 

Die Briten überzeugten musikalisch und schafften es, ohne viel Show, mit englischer Lockerheit und Nonchalance das Publikum für sich einzunehmen. Wir freuen uns auf ein nächstes Wiedersehen.

 

Manuela Troxler / Di, 15. Nov 2016