Da, wo der Bär steppt

Konzertkritik: Tobey Lucas in der Zukunft
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Bäckstage.ch / © Kathrin Fink

Fast hätte man nicht gemerkt, dass da ja Tobey Lucas auf der Bühne steht. Klammheimlich stahl er sich aus den Zuschauern, schnappte sich seine Gitarre und nahm auf dem bereit gestellten Barhocker Platz. Noch stiller sammelten sich die weiteren Mitglieder seines Trios um ihn herum. Zur einen Seite Steve Grob am Bass, zur anderen JESH-Bandkollege Chris Filter, der (ein wahres Multitalent) Drums, Gitarre und Backing-Vocals übernahm.

 

 Tobey Lucas mit Untestützung von Anna Kaenzig. 

 

Mit seinem aktuellen Album «83» ist Tobey Lucas, plus Gäste, Teil der 10-Days-Live-Reihe im Zürcher Klub «Zukunft». Die Special Guests dieses Abends waren die Sängerinnen Anna Känzig und Laura Daniel. Erstere sang bei zwei Songs die zweite Leadstimme und bezirzte das Publikum durch ihre zarte, subtil-schüchterne Erscheinung.

 

Es wurde viel geredet. Zwischen den Songs erzählt Lucas von den Aufnahmen seines Albums in Los Angeles und wie er mit Anna Känzig letztes Wochenende einen Gig in Küssnacht am Rigi spielte – «da, wo so richtig der Bär steppt».

 

Ein lustiger, familiärer Konzert-Abend

 

Mit Charme und Witz spielte sich das Trio durch «83», welches aus einer ausgewogenen Mischung aus tanzbarem Country-Pop und sanften Liedern «zum schmusen» besteht. Eine Perle des Abends war der Song «Wheel of Change», bei dem Tobey Lucas nicht sagen wollte, wovon er handelt – «ihr könnt ja selbst auf den Text hören». Offensichtlich geht es um Zeit und um Kindheit und um das dazwischen.

 

Es war ein lustiger, familiärer Konzert-Abend, der ganz unschuldig um halb zwölf vorbei war und ein beschwingtes, zufriedenes Gefühl hinterliess.

Kathrin Fink / Do, 21. Nov 2013