The Underground Youth versetzen ihr Publikum in Trance

Konzertkritik: The Underground Youth (UK)

Zu später Stunde sind die meisten Fans der britischen Band The Underground Youth vor der «Zuki» versammelt und in betrunkene Gespräche vertieft. Es ist schwül, gebräunte Beine torkeln unvorsichtig durch die Langstrasse. Heute darf es ruhig etwas später werden, schliesslich ist am nächsten Tag der 1. August und wir dürfen sorglos ausschlafen. Es ist schon fast Mitternacht als uns die Support-Band Widdershins mit swissmade Psychedelic-Rock weghaut. Die überraschend vielen Besucher, die meisten unter fünfundzwanzig und wahrscheinlich Studenten, hören sich das Konzert begeistert an und tanzen. Das Lokal ist mit Diskokugeln ausgestattet und rötlich ausgeleuchtet. 

 

Die Mitglieder von The Underground Youth haben sich auch unters Volk gemischt und amüsieren sich in der Lounge. Einen Drink und eine Rauchpause später stehen die drei Engländer auf der Bühne. Live erinnert ihre Musik stark an Joy Division und The Brian Jonestown Massacre, nur funktioniert diese Band ohne Bass. Himmeltraurige Lyrics und der abgestumpfte Gesang von Craig Dyer erzeugen eine schwere, dunkle Stimmung. Hypnotische und einfach gehaltene Melodien mit psychedelischen Einflüssen versetzen den Zuhörer in Trance. Eine Reaktion aus dem Publikum macht sich bei ihrem wohl bekanntesten Song «Morning Sun» bemerkbar, es wird gejubelt.

 

Überraschend war vor allem, dass The Underground Youth auf der Bühne ein wenig eintönig klingen, was auf ihren Alben gar nicht der Fall ist. Ein gelungener Auftritt war es trotzdem und eine schöne Zugabe gab es auch noch: danach ging die Party mit DJ ausgelassen weiter.

Gentiana Dervishaj / So, 04. Aug 2013