50 Cent mit besonderem Special Guest im Hallenstadion

Konzertkritik: 50 Cents in Zürich
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Bäckstage / ©Sandra Rohrer

Ich muss zugeben, es war mein erstes Rapkonzert, obwohl ich früher sehr viel Rap gehört habe und regelmässig an R&B-Partys war. Etwas überrascht war ich aber, dass kurz vor halb acht Uhr noch sehr viele Menschen vor dem Stadion standen, obwohl im Innern des Hallenstadions bereits Musik lief.

 

Den ersten Act des Abends, Jermih, habe ich leider verpasst, dafür startete mein Abend mit Special Guest Busta Rhymes hochkarätig. Immerhin gilt der Mann aus New York City als veritable Rap-Legende, die seit den 90ern fett im Geschäft ist, Gold- sowie Platinplatten für seine Alben sammelt und mit so unterschiedlichen Leuten wie Janet Jackson, Eminem, Mariah Carey oder Linkin Park gearbeitet hat. Mit seiner Erfahrung fand er in Zürich sofort eine Verbindung zum Publikum, zeigte sich locker und heizte wuchtig ein. Beeindruckend, welche Energie Busta entfachte. «Richtig geil!», war dann auch der Tenor nach dem ganzen Konzert. Einzelne Stimmen bedauerten jedoch, dass 50 Cent und Busta Rhymes nicht gemeinsam auf der Bühne standen. Eine verpasste Chance? Vielleicht. So oder so: Busta Rhymes hat geliefert und seinen Status als Legende unterstrichen. Es war richtig gut und mir stand der Mund wortwörtlich offen.  

 

Ein Set voller Highlights

 

Ziemlich genau um 21.00 Uhr löschten die Lichter erneut und 50 Cent betrat gemeinsam mit zwei Rappern, die ihn fast den ganzen Abend begleiteten, die Bühne.

 

Das Set war gespickt mit Highlights wie «Candy Shop» oder Featurings, die 50 Cent mit anderen Acts eingesungen hat. Etwa «Hate it or Love it» und «How We Do» von The Game oder «Magic Stick» von Lil Kim.

 

 

50 Cent brannte ein Feuerwerk auf der Bühne ab, sowohl musikalisch als auch wortwörtlich. Teilweise brannte die Bühne richtiggehend und noch weit entfernt war die Wärme gut zu spüren. Das Bühnenbild wirkte wie eine Skyline und war verschachtelt über zwei Etagen aufgebaut, wobei die Band im zweiten Stock platziert war und bestimmt eine tolle Aussicht hatte. 

 

Bei 50 Cent durften natürlich halbnackte Tänzerinnen nicht fehlen. Diese hatten erstaunlich viele Outfits im Gepäck, beispielsweise einen Hut, der wie ein bodenlanger Vorhang aussah, oder einen Superheldinnen-Umhang.

 

Das wechselnde Outfit von 50 Cent

 

Für ein beeindruckendes Highlight sorgte 50 Cents selbst, als plötzlich sein Outfit in einem Loch im Boden der Bühne verschwand und er plötzlich anders gestylt war. An einem anderen Punkt der Show stand er vor einer Wand und fast magisch war auf einmal sein Oberteil nur noch ein Trägershirt. Wie das genau funktionierte, blieb unklar, aber der Effekt war geil. 

 

Teilweise war ich so geflasht, dass ich mit offenem Mund dastand. Man konnte dem Publikum gut ansehen, dass es Spass hatte. Auf den Sitzplätzen sass eigentlich fast niemand. Alle standen bis zum Schluss.

 

Nach eineinhalb Stunden war es zu Ende und ein wirklich ausgezeichneter Rap-Abend fand ein Ende. 50 Cent hat bewiesen, dass er auch mit bald 50 noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Und Busta Rhymes muss eh nichts mehr beweisen.

 

Sandra Rohrer / Sa, 21. Okt 2023