Das m4music – auch in diesem Jahr ein Erfolg

Festivalkritik: m4music 2015
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© m4music

Wenn das m4music jeweils am letzten Märzwochenende ruft, dann versammeln sich Musikschaffende und Musikbegeisterte aus der ganzen Schweiz rund um den Schiffbau in Zürich. So auch am vergangenen Wochenende, als die bereits 18. Ausgabe des Festivals stattgefunden hat. Der Kick-off des Festivals ging schon am Donnerstag in Lausanne über die Bühne.  Die Showcase-Konzerte wurden sogar im Radio übertragen. 

 

Am Freitag verlagerte sich das Geschehen nach Zürich. Tagsüber stand der Konferenz-Teil des Festivals mit zahlreichen Vorträgen und spannenden Diskussionen auf dem Plan. Ein Highlight war die MTV-Legende Ray Cokes, der im Gespräch mit Andi Rohrer aus seinem Leben erzählte und auf äusserst amüsante Art und Weise unterhielt. Am Abend eröffnete der momentan wohl angesagteste Schweizer-Act Lo & Leduc den musikalischen Teil des Festivals und die beiden Berner füllten die Halle ein erstes Mal so richtig. Mit Awolnation stand kurz darauf das Projekt von Aaron Bruno auf der Bühne und präsentierte dabei seinen soeben erschienenen Zweitling «RUN». Natürlich durfte dabei auch der Überhit «Sail» nicht fehlen, welcher den Abschluss des gelungenen Konzerts markierte. Das Konzert von Awolnation war sehr wild und wer etwas runterschalten und ruhigeren Klängen lauschen wollte, der besuchte danach das Exil, wo der australische Songwriter Stu Larsen spielte.

 

Zahlreiche Leute wurden danach vor eine schwierige Entscheidung gestellt, denn in der Halle spielten Jungle, im Moods standen Black Box Revelation auf der Bühne und im Exil konnte man die Briten von Lonely the Brave sehen. Bäckstage hat sich für das Konzert von Lonely the Brave entschieden und wurde nicht enttäuscht. Kurz vor dem Auftritt musste der Gitarrist Mark Trotter noch die Band zusammensuchen, weshalb sie mit ein wenig Verspätung auf die Bühne kamen. Bei ihrem erst zweiten Auftritt in der Schweiz vermochte die Band aber zu überzeugen, obwohl der Ton nicht optimal abgemischt war. Dabei liessen sie es sich auch nicht nehmen, ihren Kumpel, der die Band im letzten Jahr ein erstes Mal in die Schweiz geholt hat und das Konzert von Thailand aus im Radio mitverfolgt hat, zu grüssen. Diese Band wird man hoffentlich in Zukunft noch öfters in der Schweiz sehen. Zahlreiche Elektro-Acts sorgten danach noch bis in die frühen Morgenstunden für Partystimmung.

 

 

Durchstarter aus Österreich

 

 

Bereits am nächsten Morgen versammelten sich die Musikschaffenden wieder am m4music. Einigen konnte man zwar die Müdigkeit und die Zeichen der Nacht noch etwas ansehen, aber für die interessanten Panels hat sich das Aufstehen auf jeden Fall gelohnt. Am Abend eröffnete mit James Gruntz wiederum ein sehr angesagter Act aus der Schweiz das musikalische Programm. Zwar füllte er die Halle nicht ganz so gut, wie am Vorabend Lo & Leduc, aber dafür war sein Konzert ebenfalls ein Hörgenuss. Auch die Fans von Elektro mussten diesmal nicht bis am Morgen warten, denn Missue spielten im Exil und überzeugten mit einer fesselnden Lichtshow. Bei den österreichischen Durchstarter von Bilderbuch war ein Reinkommen in die Halle nahezu unmöglich und lange Warteschlangen haben sich vor dem Eingang zur Halle gebildet. Zum Glück gab es aber auch hier zahlreiche Alternativen und so war das Konzert der Badener Band One Sentence.Supervisor im Exil sehr gut gefüllt. Die Band war bereits zum zweiten Mal am m4music zu Gast – in einem Interview verrieten sie uns kürzlich, dass sie sich bei ihrem ersten Auftritt am m4music vor drei Jahren noch nicht bereit gefühlt haben. Diesmal konnte man aber deutlich spüren, dass die Band in den Jahren gereift ist und mittlerweile auch über die nötige Bühnenerfahrung verfügt.

 

Zu später Stunde zog es zahlreiche Besucher zur Dänin in die Halle. Sie konnte das Publikum gleich von Beginn weg für sich gewinnen. Nicht wenige erinnerte sie mit ihrem Aussehen und ihrer Kleidung an Mel C, dem Sporty Spice von den Spice Girls. So war es auch nicht überraschend, dass bei ihrem Konzert ein «Spice Girls»-Coversong in das Set aufgenommen und nach -Art interpretiert wurde. Auch am zweiten Festivaltag in Zürich konnte man noch bis am frühen Morgen weiterfeiern.

 

Die Daten für die nächste Ausgabe des Festivals sind bereits bekannt – diese wird vom 10. bis zum 12. März 2016 wieder in Lausanne und Zürich stattfinden.

 

Hansjürg Stämpfli / Mo, 30. Mär 2015