Das m4music überzeugt auch mit der 19. Ausgabe

Festivalkritik: M4Music 2016
Bildquelle: 
Pressebild m4music

Vergangenes Wochenende stand, wie üblich zu dieser Jahreszeit in Zürich, ganz im Zeichen des m4music-Festival. Neben einigen äusserlichen Änderungen (Showcase-Bühne neu unter einem Zelt vor dem Exil und mehrere grandiose Essenstände beim Schiffbau) blieb alles beim Alten, was sich bis anhin immer sehr gut bewährte. Die vier verschiedenen Konzertlokalitäten sind alle problemlos in wenigen Schritten zu Fuss erreichbar, was wunderbar zum Konzert-Hopping einlädt. Der Eingangsbereich des Schiffbaus stand gemütlich zum Connecten, Socializen oder kurzen Verweilen bei einem Bier ein. Organisatorisch hat das Festival dieses Jahr sogar noch einen Zacken zugelegt, hier ein Kompliment an alle Beteiligten!

 

Der Freitagabend mochte mit einigen Perlen zu überzeugen, namhaft Kyla La Grange (hier zu dritt, aber nicht weniger eindrücklich), Len Sander (DIE Newcomer aus Zürich) oder William Fitzsimmons in der Halle respektive im Moods. Das neue Projekt von Guillermo Sorja, LASKAAR, absolvierte auf der Showcase-Bühne den ersten öffentlichen Auftritt überhaupt.

 

Kyla la Grange hat die Halle ziemlich im Griff gehabt. 

 

 

In mehreren Guerilla-Aktionen (über die Festivaltage verteilt) brachte die Zürcher Hochschule der Künste mit verschiedenen Projekten frischen Wind und gelungene Abwechslung in das Festivalprogramm. So spielte zum Beispiel in einem kleinen Raum im Untergrund vor dem Schiffbau eine Rockband, oben einzig durch ein Gitter sichtbar. Auch andere Klanginstallationen und Pop-Up-Musikboxen begeisterten die Anwesenden.

 

Auch der Samstag wird den Besuchern wohl noch in Erinnerung bleiben: Brian Fallon & The Crowes, das Soloprojekt vom Sänger der Band The Gaslight Anthem, eröffnete die Halle an diesem Abend mit eingängigem und kraftvollem Folkrock, der schön von seiner markanten Stimme umrandet wurde. Wenig später traten die Hip-Hop Gebrüder The Lytics in der Box auf und machten gehörig Stimmung im tanzfreudigen Publikum. Die simplen Rhythmen und durchdachten Texte der vier spassigen Männer aus Kanada vermochten zu überzeugen und fanden ihren Platz im bunten Line-up.

 

Ein anderer freudig erwarteter Act des Abends hörte auf den Namen „Villagers“. Die vierköpfige Truppe versetzte das Publikum mit ihrer träumerischen aber doch auf den Punkt gebrachten Musik in andere Sphären. Die Band erwies sich als versiert und spielte gekonnt mit verschiedenen Klangfarben auf Instrumenten wie Harfe, Piano, Kontrabass oder Trompete.

 

The Lytics waren ein spassiges Highlight.

 

Es darf mit sicherem Gemüt gesagt werden, dass mancher, wenn nicht sogar jeder Konzertbesucher mit einigen werdenden Lieblingsbands aus dem Wochenende gestolpert ist. Manch einer wird sich dennoch ins Bein kneifen, dass er aufgrund des gewohnt sichten Zeitplans nicht alle Künstler genügend auskosten konnte.

 

 

Die 19. Ausgabe des M4Music glänzte mit einem gut durchmischten Line-Up und war organisatorisch auf einem hohen Rang angesiedelt. Das erste Festival im Jahr vermochte auf allen Linien zu überzeugen.

 

Bilder: M4MUSIC 2016 © ALESSANDRO DELLA BELLA / EDUARD MELZER

 

David Schaufelberger / Di, 19. Apr 2016