Bei Samu herrscht Kreischalarm

Festivalbericht: Summer Nights Sigmaringen
Bildquelle: 
Bäckstage / © Seraina Thuma

Um 15.00 Uhr einen Parkplatz direkt vor dem Festivalgelände zu finden und uns vor Türöffnung – welche wohlbemerkt bereits um 15.30 Uhr war – an einer Schlange konzertfreudiger Leute vorbei zu schleichen, wäre an anderen Festivals wohl ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Doch nicht so am diesjährigen Summernights Festival in Sigmaringen (DE). Ohne grosse Probleme schlängelten wir uns an den wartenden 60 Leuten vorbei und kämpften uns in den Donaupark. Das Glück war wirklich auf unserer Seite: wäre die Bühne nicht direkt neben der Autobahnausfahrt an der Donau platziert und deshalb gut sichtbar gewesen, hätten wir wohl noch eine Weile gebraucht, um das Festivalgelände überhaupt zu finden. Keine Schilder, keine Plakate – nicht einmal an der Bühne liess sich das Festivallogo finden. Gott sei Dank gibt es auf einem Festival noch andere Besucher und Helfer, welche die Fragen von Fremden gerne beantworten. Nach dem pünktlichen Einlass haben sich die eingefleischten Sunrise Avenue-Fans bei 32 Grad bereits vor der Bühne eingenistet. Andere gönnten sich eine original deutsche Currywurst mit ebenso originalem Weizenbier. Wer nicht als Sonnenkind geboren wurde und deshalb auf Kriegsfuss mit den heissen Temperaturen stand, der liess sich lieber bei den Festbänken im Schatten nieder. 

 

Ebenfalls pünktlich um 17.30 Uhr betrat der australische Singer-Songwriter Stu Larsen die Bühne. Mit seinem charismatischen Aussehen und einer unverwechselbaren Stimme hatte er als Opening-Act gut vorgelegt, obwohl er eben nur «der Mann mit Gitarre» war. Mit Songs wie «Thirteen Sad Farewells» und «San Francisco» präsentierte er Material vom neusten Album «Vagabond». Nach diesem Auftritt dürften sich manche Besucher erhoffen, in Zukunft noch mehr von Stu Larsen zu hören. 

 

 

Die nächste Stunde des Programms galt der neuen Stimme des Souls: Y’Akoto. Die deutsche Sängerin mit afrikanischen Wurzeln überraschte das Publikum mit ihrer warmen und souligen Stimme. Begleitet wurde sie von einer eingespielten Band und auch die Tanzkünste wurden ihr offensichtlich in die Wiege gelegt. 

 

Mit lautem Gekreische, und einigen Dezibel mehr auf dem Festivalgelände, wurde vor allem in den ersten Reihen dem Auftritt vom Headliner Sunrise Avenue entgegengefiebert. Bereits der farbenfrohe Anblick der Bühne liess Grosses erahnen und als um 20.30 Uhr der Frontmann, Samu Haber, die Bühne betrat, stand einer perfekten Sommernacht nichts mehr im Wege. Mit Hits wie «Hollywood Hills», «You can never be ready» und «Lifesafer», liessen sich die rund 5000 Besucher mitreissen.

 

 

Gut gelaunte Besucher, tolle Künstler mit abwechslungsreicher Musik und ein gut organisiertes Team brachten das erstmalig durchgeführte Summernights Festival zu einer positiven Bilanz.

 

Fotos: Seraina Thuma / Text: Seraina Thuma & Rahel Inauen

 

 

Seraina Thuma / Di, 01. Sep 2015