Groovy X-tasy

Kinokritik: X-Men: Days Of Future Past
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© 2014 Twentieth Century Fox Film Corporation.

Totgeweihte leben länger. Dies gilt besonders für Comichelden und insbesondere für «X-Men“-Filme. 2006 sah es nach dem äusserst enttäuschenden dritten Teil «X-Men: The last Stand» noch so aus als sei die Reihe Geschichte. Als dann 2009 der erste «X-Men Origins: Wolverine»-Spin-Off ins Kino kam, waren die Gemüter kurz aufgewärmt, aber auch nicht mehr. Erst der völlig neue Fokus auf die Vorgeschichte resp. dem Prequel, mit neuen, frischen Darstellern und einem fabelhaften Matthew Vaughn als Regisseur und Drehbuchautor gab den Comicfans 2011 neue Hoffnung. Umso betrübter war deshalb die erneute Rückkehr zum 0815-Instant-Blockbuster „Wolverine» der Fortsetzung des Spin-Offs von 2009. Die Unschlüssigkeit der Produzenten bei den Wurzeln (Bryan Singers «X-Men»- Filme) zu bleiben oder voll auf die Neuerfindung der Reihe mit neuer Besetzung (Matthew Vaughns Version) zu setzen, setzt sich im neusten Werk «X-Men: Days of future past» fort. Ähnlich wie die Produktion selbst, die Singer (Regie) und Vaughn (Story) zusammenbrachte, treffen im Film selbst die Helden beider Zeitreihen aufeinander. 

 

Bild 1: Durch die DNA von Mystique sind die X-Men massiv bedroht. Also bleibt (Bild 2) nur ein kühner Plan, um die Panne ungeschehen zu machen. (Mit Maus über Bild fahren)

 

Die Welt steht 2023 vor Trümmern. Mutanten werden in Massen hingerichtet. Neue Roboter, Sentinels genannt, spüren die X-Men auf und bezwingen sie aufgrund ihrer Überlegenheit, die auf einer Zusammenstellung mehrerer Mutationen basiert. Diese spezielle Kombination von Mutationen konnte bei den Sentinels nur entwickelt werden, weil in den 1970er Jahren Forscher in den Besitz von Mystiques (Jennifer Lawrence, «Silver Linings Playbook», «American Hustle») DNA kamen. Um diese entscheidende Wendung in der Geschichte ungeschehen zu machen, versuchen die letzten Überlebenden X-Men um Professor X (Patrick Stewart, «Star Strek»-Filmreihe) eine Bewusstseinsverbindung zur Vergangenheit herzustellen und dadurch die Geschehnisse zu verändern. 

 

Bild 1: Bei der Mission spielen alte Bekannte eine Rolle, aber auch (Bild 2) die jüngeren Professor X, Magneto und Wolverine. 

 

Das Prequel mit James McAvoy («Filth», «Atonement») und Michael Fassbender («Shame», «Frank») als Charles Xavier (Professor X) und Eric Lehnsherr (Magneto) brachte der X-Men-Reihe ein neues Kino-Traumpaar. Unzählige Fan-Fiction-Spin-Offs um die beiden Kontrahenten tummeln sich derzeit im World Wide Web und täglich werden es ein paar mehr. Umso skeptischer ist dann die Grundhaltung als Zuschauer gegenüber Wolverine (Hugh Jackman «Les Misérables»), wenn dessen Zukunfts-Bewusstsein sich in sein 1973 Bewusstsein mischt resp. Wolverine neu das dritte Rad am Wagen darstellt. Um diesen Konflikt vorzubeugen, liessen die Macher vorerst McAvoy grossen und wohlverdienten Spielraum, um die schwierige Situation seiner Figur auszubauen. Dann wurde ein neuer junger Mutant eingeführt (Evan Peters als Quicksilver), der in seinen kurzen aber feinen Szenen die Essenz des Superheldenkinos in 3D ausschmückt und zuletzt liess man dann doch Fassbender auf McAvoy los (oder eher umgekehrt). Und wie erwartet verkam Wolverine zur hintergrundfüllenden Dekoration. Zum Glück konnten die Filmemacher aber noch mit einem sehr gut ausgearbeiteten Drehbuch glänzen, das die Spannung äusserst hoch hält und auf voller Linie unterhält. Und Über-Schauspielerin Jennifer Lawrence lässt sich schliesslich ja auch noch blicken.

 

«X-Men: Days of future past» erfüllt die Erwartungen vollkommen und macht grosse Vorfreude auf «X-Men: Apocalypse», der McAvoy und Fassbender in die 80er Jahre begleitet. Welche neuen Herausforderungen auf das Power-Duo treffen, erfahren wir 2016.

 

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  • X-Men: Days of Future Past (USA/UK 2014)
  • Regie: Bryan Singer
  • Darsteller: James McAvoy, Michael Fassbender, Patrick Stewart, Ian McKellen, Hugh Jackman, Jennifer Lawrence, Ellen Page
  • Laufzeit: 121 Minuten
  • Kinostart: 22. Mai 2014

 

Bildquelle: © 2014 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved.

Tanja Lipak / Mi, 21. Mai 2014