Ein Ort, geschaffen für ein Wunder

Moviekritik: Winter's Tale
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© 2014 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.

Wo die schneebedeckten Strassen dieses Jahr bleiben, weiss ja niemand so genau. Aber wer sich nach der bezaubernden Seite des Winters sehnt, darf sich an den märchenhaften weissen Aufnahmen des Regiedebüts von Akiva Goldsman (Oscar®-Preisträger für das beste adaptierte Drehbuch von «A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn») erfreuen. Denn die Verfilmung des gleichnamigen Romans des US-amerikanischen Schriftstellers Mark Helprin startet zum optimalen Zeitpunkt (Valentinstag) in den Kinos. Gut kämpft gegen Böse, eine grosse Portion Romantik wärmt die Herzen und Wunder passieren. (Kitsch gehört da wahrscheinlich einfach dazu).

 

Bild 1: Der Gute: Peter Lake. Er beschliesst seine Herzdame (Bild 2) zu retten. (Mit Maus über Bild fahren)

 

Es geht um die Geschichte von Peter Lake (Colin Farrell): Ein Meisterdieb, Waisenkind und Wunderüberbringer - der Gute. Angespült in New York (1895) wächst er auf der Strasse auf und hält sich mit Gaunereien über Wasser. Doch wo das Gute ist, ist Dämon Pearly Soames (Russell Crowe) nicht fern. Wenn er den Raum betritt, wird alles still und wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann, fliesst das Blut. Schliesslich seien es die Konsequenzen, die der Arbeit einen Sinn verleihen. Genau mit dieser Einstellung hat der geschickte Dieb Peter seine Schwierigkeiten und widersetzt sich dem diabolischen Gangsterboss. Folge: Peter ist auf der Flucht. Zu Hilfe kommt ihm dabei ein mysteriöser Schimmel mit magischen hell erleuchteten Flügeln; sein spiritueller Führer. Das eigenwillige Pferd weist ihm den Weg. So trifft er auch auf seine grosse Liebe. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch die angebetete Beverly Penn (Jessica Brown Findlay) leidet an Schwindsucht. Trotz ihrer geringen Lebenserwartung zieht sie Peter an, wie die Luft, wenn man unter Wasser ist.Peter nimmt sein Schicksal an, die schöne Rothaarige zu retten und widersetzt sich der dunklen Macht.

 

 

Die Hoffnung ist stärker als das Böse

 

 

Als Pearly um eine Erweiterung seines Zuständigkeitsbereichs bittet, sucht er den Richter des Bösen, Lucifer, auf. Leider mit Will Smith falsch besetzt - düstere Musik, bedrohlicher Dialog und ein kurzer, aber grauenhafter Special-Effekt – alle Komponenten sind vorhanden. Trotzdem: furchteinflössend ist er überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil zu Russell Crowe, der den Bösen mit Leib und Seele an den Zuschauer bringt. Pearly ist richtig besessen von dem Gedanken Peter Lake zu töten, deshalb geht die Verfolgung auch noch 100 Jahre später weiter. Peter schlendert nämlich auf einmal ohne Gedächtnis, nur getrieben von einem Bild eines rothaarigen Mädchens durch die Strassen von New York - im Jahr 2014. Um sein Schicksal zu erfüllen, muss er nun den richtigen Ort zur richtigen Zeit finden.

 

Bild 1: Das abgrundtief Böse in Person von Pearly Soames. Zeitlich in die Gegenwart versetzt, sucht Peter (Bild 2) nach dem richtigen Ort für die Liebe.

 

Akiva Goldsman wollte schon lange diese Liebesgeschichte auf die Leinwand bringen. Nun ist der langersehnte Wunsch in Erfüllung gegangen und seine Botschaft «Nichts geschieht ohne Grund» in diesem Fantasy-Liebesdrama mitgeteilt. Schade, lässt der Regisseur den Zuschauer nicht sofort in die magische Welt sinken. Die vielen Zeitsprünge verwirren und unlogische Handlungen folgen. (So gibt es eigentlich keinen Grund, wieso Peter nicht am Anfang erschossen wird, wenn die Gegner mit Pistolen ihm gegenüber stehen). Solche kleinen Szenen gibt es ein paar, die selbst für fantastische Geschichten etwas zu unlogisch erscheinen. Aber nichtsdestotrotz kann man das alles kitschig finden oder aber wirklich schön und magisch.

 

  

  • Winter’s Tale (USA, 2014)
  • Regie: Akiva Goldsman
  • Darsteller: Colin Farrell, Jessica Brown Findley, Russell Crowe, Jennifer Connelly und Will Smith
  • Laufzeit: 117 Minuten
  • Kinostart: 13. Februar 2014

 

Tamara Lipp / Mi, 19. Feb 2014