Es kann nur Einen geben

Konzert-Kritik: Beady Eye X-Tra Zürich
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Bäckstage.ch / © Kathrin Fink

Es ist ganz klar: Liam Gallagher steht im Vordergrund bei Beady Eye. Nicht nur auf der Bühne, sondern ganz allgemein. Schon kurz vor Konzertbeginn in Zürich schreit die erste Reihe: «Liam, Liam». Und das, obwohl das Line-Up von Beady Eye eigentlich Oasis ohne Noel Gallagher sind. Aber man spürt und sieht: Es dreht sich alles um Liam.

 

So auch in den Schlagzeilen in seiner englischen Heimat. Seit er sich von seiner Frau, der All-Saints-Sängerin Nicole Appleton,von einem Tag auf den anderen getrennt hat, weil er mit einer anderen ein Kind hat, musste Liam Gallagher viel Kritik einstecken. Eventuell ist das mit ein Grund, wieso er sich auf der Bühne des Zürcher X-Tra am 18. Februar eher wortkarg und zurückhaltend gibt.

 

Als letzter betritt er die Bühne, stellt sich hinters Mikrofon und beginnt in der bekannten Körperhaltung – Hände hinter dem Rücken verschränkt – zu singen. Beady Eye spielen vor allem Stücke ihres aktuellen Albums «BE» und zur allgemeinen Überraschung zwei Oasis-Songs. «Wonderwall» und «Cigarettes and Alcohol» bekamen dann auch den meisten Beifall, was aber an der grossen Bekanntheit dieser Songs liegen mag.

 

Trotzdem fragt man sich, ob neben der visuell schönen Bühnenshow die Musik alleine unterhalten würde. Viele Songs von Beady Eye klingen ähnlich und bewegen sich im Spektrum von psychedelischem Folk und mid-tempo Rocksongs. Allerdings muss hier erwähnt sein, dass Liam Gallagher an diesem Abend stimmlich nicht in Hochform war - «I ‘m sorry i‘m really sick» gab er heiser zwischen zwei Songs bekannt.

 

Die Show beendete die Band mit einem Kracher, bei dem jeder mitsingen konnte: «Gimme Shelter» von den Rolling Stones. Danach war fertig. Licht an, Bühne räumen und um 11 Uhr war der Grossteil des Publikums aus dem Haus.

Kathrin Fink / Do, 20. Feb 2014